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28. November, 2022 / Katharina Frauenknecht

2021: Deutsche Regierung genehmigt Einfuhr von über 400 Jagdtrophäen geschützter Arten

2021: Deutsche Regierung genehmigt Einfuhr von über 400 Jagdtrophäen geschützter Arten

Eine Anfrage der Tierrechtsorganisation PETA beim Bundesamt für Naturschutz ergab, dass im Jahr 2021 insgesamt 417 sogenannte Jagdtrophäen von gefährdeten Tierarten nach Deutschland eingeführt wurden, die durch das Washingtoner Artenschutzabkommen geschützt sind. Darunter sind auch Tierarten, die nur für den Trophäenerwerb getötet wurden (zum Beispiel Flusspferde, Giraffen, Braun- und Schwarzbären sowie Paviane), obwohl das Töten von Tieren zum Zweck des Trophäenerwerbs in Deutschland verboten ist. 

Laut PETA erteilte das Bundesamt für Naturschutz eine Einfuhrgenehmigung für 108 sogenannte Trophäen, die von besonders gefährdeten Tierarten stammen – lediglich zwei Einfuhranträge wurde abgelehnt. Unter den nach Deutschland eingeführten Trophäen befinden sich zahlreiche Körperteile von Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind, darunter 19 Afrikanische Elefanten, neun Löwen, 17 Leoparden, drei Geparden und drei Breitmaulnashörner. 

„Der Ausverkauf der Natur findet hier und jetzt statt und die Bundesregierung macht mit“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Dabei ist die Trophäenjagd nichts weiter als ein abscheulicher Zeitvertreib reicher, abgestumpfter Menschen, die mehr Geld als Moral besitzen. Andere Länder sind Deutschland wieder einmal voraus beim Tier- und Artenschutz: Niederlande und Frankreich stoppten bereits die Einfuhr von Trophäen bestimmter Arten, Großbritannien und Belgien wollen schärfere Regeln verabschieden.“

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