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28. März, 2023 / Katharina Frauenknecht

Australische Regierung will den Export lebender Schafe aus Tierschutzgründen verbieten

Die australische Regierung hat sich dazu verpflichtet, den Export lebender Schafe auf dem Seeweg aus Tierschutzgründen einzustellen. Wie das zuständige Ministerium, das Australian Department of Agriculture, Fisheries and Forestry (DAF), Anfang März mitteilte, wurde ein unabhängiges Gremium berufen, das sich mit dem Weg zum Ausstieg befassen soll. Der Ausstieg wird allerdings nicht während der laufenden Wahlperiode des australischen Parlaments stattfinden. Laut der Tierrechtsorganisation PETA werden von Australien auf jedes Jahr mehr als 1,2 Millionen Schafe in die ganze Welt exportiert.

Das berufene Gremium soll den Konsultationsprozess über den Weg zum Ausstieg aus Lebendexporten von Schafen leiten und Empfehlungen dazu abgeben. Das Gremium besteht aus Fachleuten aus Landwirtschaft, öffentliche Verwaltung, Wirtschaft und Tierschutz und wird mit Interessengruppen zusammenarbeiten, darunter Landwirte, Exporteure, Teilnehmer der Lieferkette, Handelspartner, Gemeinden, Tierschutzorganisationen, indigene Australier, Regierungen von Bundesstaaten und Territorien und andere relevante Parteien. Seinen Bericht wird das Gremium dem Minister für Landwirtschaft bis zum 30. September 2023 vorlegen.

Der australische Bauernverband National Farmers Federation stellt sich mit 24 anderen führenden landwirtschaftlichen Organisationen und Landwirten in Australien gegen das geplante Verbot. Beim Jahrestreffen der Northern Territory Cattlemen’s Association (NTCA) am 17. März in Darwin verteidigte Australiens Landwirtschaftsminister Murray Watt den Ausstieg aus dem Schafexport. „Es gibt Gruppen in der Gesellschaft, die wollen, dass der Export über Nacht verschwindet, aber das ist nicht die Position unserer Regierung.“, stellte der Minister klar. Der NTCA-Präsident David Connolly schien davon nicht überzeugt gewesen zu sein: „Der Verlust des Handels mit lebenden Schafen wird nichts anderes bewirken, als diejenigen zu stärken, die nicht nur gegen den Lebendexport, sondern gegen die Viehzucht im Allgemeinen sind“. Wir hoffen, dass er damit Recht hat.

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