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15. Mai, 2023 / Katharina Frauenknecht

Brasilien: Gericht verbietet Lebendtiertransporte mit dem Schiff

Ein brasilianisches Gericht hat in einem wegweisenden Urteil den Export lebender Tiere von sämtlichen Häfen des Landes verboten.

Dieses historische Urteil wurde von der Nichtregierungsorganisation „National Forum for Animal Protection and Defense“ (NFA) erstritten, die bereits im Jahr 2017 gegen den Auslauf des Tiertransportschiffs „Nada“ geklagt hatte. Das Schiff sollte beladen mit 27.000 Schlachtrindern vom Hafen Sao Paulo aus in Richtung Türkei auslaufen.

Die Entscheidung, die noch nicht rechtskräftig ist, wurde von Bundesrichterin Djalma Gomes getroffen. Sie begründete das Verbot damit, dass Tiere keine bloßen Dinge seien, sondern fühlende Lebewesen, die Hunger, Durst, Schmerz, Kälte, Hitze, Qualen und Angst empfinden. Dieses Urteil wird als Meilenstein im Tierschutz gefeiert. Die NFA bezeichnete das Urteil als historisch, da es das Leiden, das den Tieren bei solchen Transporten zugefügt wird, anerkennt. Die Organisation hatte bereits im Jahr 2017 vor einem Gericht in Sao Paulo eine Klage eingereicht und das Verbot aller lebenden Tierexporte gefordert.

Der brasilianische Landwirtschaftsminister Carlos Favaro erklärte, er habe noch nicht mit dem Generalstaatsanwalt darüber gesprochen, ob die Bundesregierung gegen das Urteil in Berufung gehen werde. Favaro verteidigte jedoch den Export lebender Tiere und betonte, dass ausländische Käufer nicht in Tiere investieren würden, die während des Transports potenziell an Gewicht verlieren könnten, da sie unter den Transportbedingungen leiden.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und bis zu seiner Rechtskraft wurde das Exportverbot bereits wieder aufgehoben. Es bleibt abzuwarten, ob das Urteil in einer Berufung aufrechterhalten wird. Nichtsdestotrotz markiert diese Entscheidung einen bedeutenden Fortschritt im Umgang mit Tieren und ihrem Schutz vor unnötigem Leid.

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