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13. Mai, 2023 / Katharina Frauenknecht

Deutschland: Mindestens 90 Unternehmen arbeiten aktuell an Alternativen zu Tierprodukten auf Basis von Pflanzen, Zellkulturen & Fermentation

Weltweit stellen mindestens 1.150 Unternehmen pflanzliche Alternativen zu tierischen Produkten her, darunter sowohl innovative Startups als auch etablierte Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft.

Hinzu kommen mindestens 156 Unternehmen, die sich auf die Herstellung von zellbasiertem Fleisch und Fisch konzentrieren, und mindestens 136 Unternehmen, die an modernen Fermentationsverfahren arbeiten. Laut eines neuen Reports des Good Food Institutes (GFI) arbeiten in Deutschland gegenwärtig mindestens 90 Unternehmen an Alternativprodukten auf Basis von Pflanzen, Zellkulturen oder Präzisionsfermentation. Der Report „Alternative Proteine in Deutschland” ist die erste umfangreiche Bestandsaufnahme zur kommerziellen, wissenschaftlichen und politischen Landschaft zu diesem Thema in Deutschland. 

Deutschland ist mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro der größte Markt für pflanzliche Alternativen in Europa — gefolgt von Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich – und allein in 2022 um 11 Prozent gewachsen. Der Umsatz mit pflanzenbasiertem Fleisch wuchs um 7 Prozent, bei pflanzlicher Milch waren es 13 Prozent. Im letzten Jahr haben deutsche Unternehmen, die Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte auf Basis von alternativen Proteinen herstellen, private Investitionen in Höhe von 53 Millionen Euro angezogen. Die Inflation wirkte sich laut GFI im Jahr 2022 bei den pflanzlichen Optionen weniger stark aus als bei den jeweiligen tierischen Produkten. In Deutschland haben die Menschen 2022 durchschnittlich 23,00 Euro für pflanzenbasierte
Lebensmittel ausgegeben und lagen damit im europäischen Vergleich an zweiter Stelle. Einzig die Niederländer haben mit 23,50 Euro pro Kopf mehr für Alternativprodukte ausgegeben. 

Das GFI schlägt in seinem Bericht zudem politische Maßnahmen vor, mit denen Deutschland den Sektor aktiv fördern und entwickeln kann. Unter anderem sollte die Bundesregierung laut GFI alternative Proteine zu einem zentralen Baustein der deutschen Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategien machen. Zudem sollte Deutschland eine umfassende Roadmap für die Markteinführung alternativer Proteine entwickeln, die konkrete Ziele für das Jahr 2030 formuliert und diese mit politischen Maßnahmen unterlegt. Desweiteren schlägt das GFI vor, eine verlässliche und effiziente Umsetzung des
Zulassungsverfahrens für neuartige Lebensmittel auf der europäischen Ebene sicherzustellen, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. 

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