News
2. Juli, 2022 / Katharina Frauenknecht

Ermittlungsverfahren eingestellt: Über 60.000 Schweine starben 2021 bei Großbrand

Ermittlungsverfahren eingestellt: Über 60.000 Tiere starben 2021 im Feuer einer Schweinezuchtanlage

Am 30. März 2021 verbrannten 60.000 Tiere, von denen ungefähr 80% noch Ferkel waren, in einem verheerenden Großfeuer in einer Schweinezuchtanlage in Alt Tellin. Die Brandermittler gehen von menschlichem Handeln als Brandursache aus – ein technischer Defekt als Brandursache wurde ausgeschlossen. Nun hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt.

Binnen weniger Stunden brannten alle 18 Ställe mit einer Länge von jeweils 90 Metern der Mastanlage ab. Nur rund 1.300 Tiere konnten gerettet werden. Das Feuer habe gezeigt, dass Tiere aus derart großen Anlagen im Brandfall niemals evakuiert werden könnten, teilte der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Tierschutzbundes mit und forderte „eine Agrarwende, die sich an den Bedürfnissen der Tiere orientiert.“ Dazu gehörten deutlich geringere Bestandszahlen, mehr Bewegungsfreiheit und Ausläufe. In Alt Tellin seien dagegen viele Sauen noch in Kastenständen fixiert gewesen, berichtet der Tagesspiegel

„Damit bleibt der Horrorbrand auch fast 15 Monate nach seinem Ausbruch ohne Schuldigen“, sagte Rüdiger Jürgensen von der Vier Pfoten Stiftung dazu. Der Großbrand in Alt Tellin sei das Symbol einer verfehlten Agrarpolitik. Einer „Politik, die auf billige Massenproduktion setzt, in welcher Tiere als Konsumgüter und nicht als Lebewesen begriffen werden“.

Weiterführende Informationen

Artikel teilen