News
11. Juni, 2022 / Katharina Frauenknecht

Friedliche Sitzblockade vor Tönnies Schlachthauseingang: Aktivisten wegen Nötigung angeklagt

Wegen Nötigung angeklagt: Aktivisten blockierten Tönnies Schlachthaus-eingang mit friedlicher Sitzblockade

Vor zwei Jahren haben Aktivisten innerhalb einer angemeldeten Aktion für 35 Minuten die Straße am Haupteingang vom Schlachthaus Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit einer friedlichen Sitzblockade blockiert. Nun sind sie wegen „gemeinschaftlicher Nötigung“ angeklagt. Das Verfahren gegen die Angeklagten wird am 13. Juni 2022 um 10 Uhr im Landgericht Bielefeld verhandelt, ein Zusatztermin ist für den 20. Juni 2022 angesetzt. Um ihnen den Rücken zu stärken, veranstalten Extinction Rebellion, Bielefeld Animal Save und Münster for Liberation eine Mahnwache und Pressekonferenz. “Tönnies steht seit vielen Jahren immer wieder in der Kritik wegen der massenhaften Tötung von Lebewesen, den schlechten Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden, der Anwerbung ukrainischer Flüchtlinge an der polnischen Grenze, Missachtung der Coronaschutzverordnung, Sozialbetrug und Geldwäsche. Es gibt also kaum einen passenderen Ort, um für Klimaschutz, Menschen- und Tierrechte zu protestieren als vor Tönnies. Es gehören nicht die Aktivisten angeklagt, sondern der Konzern, der Menschen, Tiere, Klima und Umwelt für eigene Profite ausbeutet. Trotz massiver Kritik hat sich kaum etwas geändert. Da die Politik nicht ausreichend die Rahmenbedingungen schafft, Klima- und Tierschutz und Menschenrechte durchzusetzen und zu vereinen, bleibt uns nur die Möglichkeit, mit dieser Aktion zivilen Ungehorsams auf unser Anliegen aufmerksam zu machen”, sagt die angeklagte Sophia Fahrland, Aktivistin beim Tierbefreiungstreff Münster.

Weiterführende Informationen

Artikel teilen