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1. April, 2023 / Katharina Frauenknecht

Miami: Orca „Lolita“ wird nach 52 Jahren Gefangenschaft endlich in die Freiheit entlassen

Nach einem halben Jahrhundert in Gefangenschaft und vielen Jahren an Kampagnenarbeit von Tierrechtlern soll ein Orca namens Lolita in die Freiheit zurückkehren. Lolita lebt seit ihrer Gefangennahme in einem 24×11 Meter großen Becken im Miami Seaquarium – seit vergangenem Jahr wurde sie wegen gesundheitlichen Problemen nicht mehr für Shows eingesetzt. Nun soll sie endlich in freie Gewässer entlassen werden, in denen noch immer ihre über 90 Jahre alte Mutter mit ihrer Familie schwimmen soll. Orcas, auch Schwertwale oder Killerwale gennant, bleiben ihr ganzes Leben lang bei ihrer Geburtsfamilie.

Die inzwischen 57 Jahre alte Orca-Dame wurde im Sommer 1970 im Puget-Sund am Bundesstaat Washington gefangen. In 18 bis 24 Monaten wird Lolita, auch Tokitae genannt, per Flugzeug in ein Ozeanschutzgebiet an der amerikanisch-kanadischen Pazifikküste geflogen. Bis dahin soll sie lernen wieder Fische zu fangen und die nötige Kondition aufbauen, da Killerwale in Freiheit täglich rund 60 Kilometer schwimmen. Raynell Morris, ein Mitglied der Tierschutzgruppe Friends of Toki, die das Vorhaben unterstützt, ist optimistisch: „Sie war vier Jahre alt, als sie gefangen wurde, sie lernte also das Jagen. Sie kennt das Lied ihrer Familie. Sie wird sich erinnern, aber es wird Zeit brauchen.“

Laut der New York Times sagte Jim Irsay, Philanthrop und Besitzer der Indianapolis Colts in der National Football League, auf der Pressekonferenz zu Lolitas Freilassung, er werde sich an den Kosten für Lolitas Umsiedlung (diese werden auf 19 Millionen Euro geschätzt) beteiligen. Er sagte weiter, dass die Umsiedlung auch den Bau eines Schutzgebietes mit Netzen im Pazifik vor der Nordwestküste der Vereinigten Staaten und den Transport von Lolita und zwei Delfinen, die ihr Gesellschaft leisten, sowie die Einstellung von Trainern, die dem Wal bei der Anpassung an die offenen Gewässer helfen, beinhalten könnte.

Eduardo Albor, Geschäftsführer von The Dolphin Company, die das Seaquarium betreibt, sagte: „Dies geht über Lolita hinaus. Sie wird zu einem Symbol werden.“

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