Nach starker Kritik von Milchlobby: VfL Wolfsburg bietet wieder Kuhmilch an
Nach starker Kritik von Milchlobby: VfL Wolfsburg bietet nun doch wieder Kuhmilch im Stadion an
Vor einigen Wochen haben wir davon berichtet, dass der Fußballverein VfL Wolfsburg statt Kuhmilch sowohl im Stadion als auch bei der Teamversorgung Hafermilch von Oatly anbiete, um ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit zu setzen. Nun rudert der Verein nach starker Kritik der Milchlobby zurück und wird doch weiterhin Kuhmilch anbieten.
Unmittelbar nach der Verkündung der Zusammenarbeit mit Oatly im März teilte der lokale Molkereibetrieb Uelzena in einem Brief seinen Unmut über diese Zusammenarbeit mit und lud Michael Meeske, den Manager des VfL Wolfsburg, auf einen Bauernhof ein. Ein Beitrag dieses Besuchs erschien daraufhin am 20. Mai in der Sendung „Hallo Niedersachsen“ auf N3. In diesem TV-Beitrag sagte Meeske: „Das war schlecht abgestimmt intern. Dann kam es zu einem Fehler. Wir sehen das eher als Co-Existenz und weniger als: das eine jetzt nur noch.“ Zudem äußerten sich der niedersächsische Bauernpräsident und die Agrarministerin Barbara Otte-Kienast kritisch gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Die Hoffnung des VfL, mithilfe eines klaren Bekenntnisses zu einem bestimmten Ernährungsstil mehr Zuschauer anzusprechen, ist fragwürdig.“ Doch damit nicht genug – laut NOZ drohte unter anderem auch ein Butterproduzent damit, aufgrund der Oatly-Kooperation mit dem VfL Wolfsburg den VfL-Sponsoren Volkswagen zu boykottieren.
Der Oatly DACH Geschäftsführer Helge Weitz sagte dazu: „Der kürzlich erschienene IPCC-Report ist sich über die Umweltvorteile pflanzlicher Lebensmittel im Klaren und bestätigt, dass tierische Produkte das Klima stärker belasten (IPCC 2022, AR6, WG3 Mitigation of Climate Change, Technical Summary). Und Oatly treibt den Umstieg zu einem mehr pflanzlichen Lebensmittelsystem voran. Es freut uns daher, dass auch immer mehr Sportvereine pflanzliche Optionen für Fans und Spieler*innen anbieten. Die Tatsache, dass der VfL Wolfsburg für seine Entscheidung, auf Haferdrinks umzusteigen, so viel Gegenwind von der Milchindustrie und ihren politischen Unterstützer*innen bekommen hat, bestärkt uns in unserem Ziel, der pflanzlichen Ernährung mehr Sichtbarkeit zu geben. Wir wollen weiterhin in allen gesellschaftlichen Bereichen über die Umweltauswirkungen der Lebensmittelindustrie aufklären. Keine Kuhmilch mehr in Fußballstadien anzubieten und damit das Bewusstsein für pflanzliche Alternativen zu stärken, mag für einige kontrovers sein. Für uns ist es ein weiterer wichtiger Schritt, um das plant-based Movement nach vorne zu bringen. Wir danken allen Fans und den Teams für ihr Engagement und werden weiter daran arbeiten, auch Kritiker*innen von den Vorteilen pflanzlicher Lebensmittel zu überzeugen.“ Schon seit 2019 setzt Oatly bereits problemlos mit dem SV Babelsberg 03 das Projekt „milchfreies Stadion“ um.