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15. November, 2022 / Katharina Frauenknecht

Neue Studie: Peter Singer & Co-Autoren beschreiben den „Speziesismus-Bias“ in der KI

Neue Studie: Peter Singer &
Co-Autoren beschreiben den „Speziesismus-Bias“ in der KI

Der australische Philisoph Peter Singer war an einer neuen Studie beteiligt, die erstmalig den sogenannten „Speziesismus-Bias“ in KI-Systemen beschreibt und untersucht. Die Autoren kommen zu der Schlussfolgerung, dass speziesistische Vorurteile in vielen Mainstream-KI-Anwendungen verfestigt sind und derzeit eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung und Normalisierung der Ausbeutung von Tieren spielen. Die Publikation betont zudem den Einfluss, den KI-Systeme andererseits im Optimalfall auf die Verringerung von Tierausbeutung haben können.

„Traditionell erfordert Fairness in der KI die Förderung von Ergebnissen, die keine ungerechtfertigten Nachteile für Einzelpersonen mit sich bringen, unabhängig von ihrer Rasse, ihrem Geschlecht oder anderen geschützten Eigenschaften. Dieses Paper plädiert für die Ausweitung dieses Grundsatzes auf die algorithmische Diskriminierung von Tieren. Bislang hat die Gemeinschaft der KI-Fairness-Anhänger diese besondere Dimension der Diskriminierung weitgehend außer Acht gelassen. Mehr noch, der Bereich der KI-Ethik war bisher anthropozentrisch zugeschnitten. […] Die ethische Dringlichkeit, die vielen Industrien zu ändern, in denen bestimmte Tierarten unterdrückt und ausgebeutet werden, sollte ein Weckruf für KI-Praktiker sein und sie dazu bringen, das reichhaltige Instrumentarium bestehender Maßnahmen zur Abschwächung von Vorurteilen in dieser Hinsicht anzuwenden. Ob sie mit dieser Aufgabe Erfolg haben oder scheitern, wird wahrscheinlich darüber entscheiden, ob künftige KI-Anwendungen aus verschiedenen Bereichen Systeme der Gewalt gegen und Missachtung von Tieren unterstützen oder ihnen entgegenwirken, indem sie Antidiskriminierungsmaßnahmen in größtmöglichem Umfang in die Praxis umsetzen.“

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