Nike stellt bis Ende 2023 die Herstellung von Produkten mit Känguruleder ein
Der Schuh- & Sportgigant Nike hat angekündigt, bis Ende 2023 die Herstellung von Produkten mit Känguruleder einzustellen. Vor wenigen Wochen hat auch der deutsche Sportartikelhersteller Puma angekündigt die Produktion von Fußballschuhen mit Känguruleder in diesem Jahr zur Gänze einzustellen. Laut der britischen Newsplattform Plant Badsed News ist Adidas nun der einzige große Hersteller von Fußballschuhen, der weiterhin Känguruleder verwendet.
Die Entscheidung von Nike folgt einem Gesetzesentwurf der Regierung in Oregon in den USA, wo Nike seinen Hauptsitz hat, dessen Verabschiedung den Verkauf von „Teilen eines toten Kängurus oder von Produkten, die Teile eines toten Kängurus enthalten“, verbieten würde. Die Strafe würde bis zu einem Jahr Gefängnis, einer Geldstrafe von 6.250 US-Dollar oder beidem reichen. Zudem wurde im amerikanischen Repräsentantenhaus ein parteiübergreifender Gesetzentwurf eingebracht, der Kangaroo Protection Act of 2021 (H.R. 917), der die Einfuhr, den Transport und den Verkauf aller Känguruprodukte in den Vereinigten Staaten zu kommerziellen Zwecken verbieten und unter Strafe stellen würde. Kalifornien ist derzeit der einzige andere Staat, der den Verkauf von Känguru-Produkten verbietet.
Laut dem amerikanischen Sportsender ESPN hatte die weltweite kommerzielle Känguru-Produktindustrie im April 2021 einen jährlichen Wert von etwa 200 Millionen US-Dollar für Australien; die USA waren mit 80 Millionen Dollar der zweitgrößte globale Markt. Doch die Modebranche, die ein großer Abnehmer von Känguruleder ist, zieht sich aus dem Markt zurück. Ende 2019 verzichtete Versace auf Känguruleder, die Prada-Gruppe folgte Mitte August 2020 und auch Chanel, H&M, Diane von Furstenberg, Victoria Beckham, Salvatore Ferragamo und Paul Smith verzichten auf Känguruleder.