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23. Mai, 2022 / Katharina Frauenknecht

Pro-Kopf-Milchverbrauch: niedrigster Wert seit 30 Jahren

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch ist auf den niedrigsten Wert seit 30 Jahren gesunken

Nach den vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank der Pro-Kopf-Milchverbrauch 2021 um 2,2 kg im Vergleich zum Vorjahr und lag daher mit 47,8 kg auf dem niedrigsten Wert seit 1991. Seit dem Jahr 2000 hat sich der jährliche Milchkonsum um insgesamt 7 kg (-13%) pro Person verringert. Als möglichen Grund für diesen Rückgang nennt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung den verstärkten Konsum von pflanzlichen Milchalternativen. Die Herstellungsmenge von Käse hingegen stieg mit 2,67 Millionen Tonnen erneut um ein Prozent im Vergleich zu 2020, wobei der Pro-Kopf-Verbrauch mit 25,3 kg pro Jahr konstant blieb.

Während zumindest einige Hersteller von Pflanzendrinks bereits die Bedeutung einer angemessenen Anreicherung ihrer Milchalternativen verstanden haben und so beispielsweise Oatly, Vly und Alpro ihre Sorten großteils mit Calcium und weiteren in Kuhmilch dicht konzentrierten Mikronährstoffen anreichern, haben bis auf Wilmersburger sämtliche große Hersteller von veganen Käsealternativen wie Simply V, beddaDr. Mannahs Happy Cheeze etc. leider keine adäquate Anreicherung ihrer Pflanzenkäse vorgenommen. Das wäre allerdings wichtig um potenziell kritische Nährstoffe wie Calcium, Riboflavin, Jod etc. auch abseits der Supplementierung ausreichend zu decken. Bio-Pflanzendrink-Hersteller dürfen laut der EU-Bio-Verordnung keine Nährstoffanreicherung durchführen und selbst die Zugabe der bis vor kurzem gängigen Kalkalge zur Erhöhung des Calciumgehalts in Bio-Pflanzenmilch ist (zumindest temporär) nicht mehr gestattet.

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