Der Meeresbiologe und Tierschützer Robert Marc Lehmann hat gemeinsam mit den Organisationen Deutsches Tierschutzbüro und SOKO Tierschutz undercover recherchiert. Am 2. Dezember wurde die erste Folge der zweiteiligen Undercover-Recherche auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht. Darin legt Lehmann gemeinsam mit Denise Weber vom Deutschen Tierschutzbüro die Realität der Pelzindustrie offen. Sie dokumentieren das Leid von Tieren, die auf einer polnischen Pelzfarm gefangen sind – Tiere, die ausschließlich in winzigen Käfigen leben, viele von ihnen krank und dem Tod nahe.

Im Zuge der Recherche wurde auch auf die EU-Bürgerinitiative Fur Free Europe aufmerksam gemacht, die für ein Europa ohne Pelzfarmen und Pelzhandel kämpft. Drei Tage nach Erscheinen der Folge erreichte die Initiative die notwendige 1.000.000 Unterschriften-Marke; zudem wurde die Unterschriftenschwelle in 14 Mitgliedstaaten erreicht: Finnland, Dänemark, Schweden, Litauen, den Niederlanden, Deutschland, der Slowakei, Bulgarien, Polen, Lettland, Frankreich, Belgien, Griechenland und Österreich. Sobald die Initiative Fur Free Europe am 18.05.2023 abgeschlossen ist, wird sie einem strengen Überprüfungsverfahren unterzogen, in dem überprüft wird, ob die Unterschriften von echten Personen gesammelt wurden, ob jede Person ihre Unterstützung nur einmal hinzugefügt hat und ob ihre persönlichen Angaben wie Name und Ausweisnummer registriert und korrekt sind. Es kann also sein, dass eine große Anzahl von Unterschriften für ungültig erklärt und abgezogen wird, so dass die endgültige Zahl unter der erforderlichen Zahl von einer Million liegt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich so viele Personen wie möglich weiterhin mit ihrer Unterschrift für ein Ende der Pelzindustrie in der EU einsetzen.

Die zweite Folge, die am 6. Dezember erschien, zeigt eine Undercover-Recherche von Lehman gemeinsam mit dem Team der Organisation SOKO Tierschutz, die den grausamen Alltag in der Milchindustrie dokumentiert. „Was mir so eine Mission mit SOKO Tierschutz zeigt, ist, dass ich mich selbst immer wieder hinterfragen muss: meinen Konsum, also was ich esse und was ich trinke. Das sind definitiv keine Milchprodukte mehr.“, sagt Lehmann in dem Abspann des 37 Minuten langen Videos. „Menschen, die Milchprodukte konsumieren, [sind für] jahrelanges Leid an allen Ecken und Enden verantwortlich und das möchte ich nicht mehr.“

Der vierfach ausgezeichnete Kurzfilm „MILK“ von Jennifer Kolbe zeigt anhand eines fiktiven Rollentausches zwischen Kuh und Mensch was unseren Mitlebewesen in der Milchindustrie widerfährt.

Jennifer Kolbe erklärt die Intention ihres Films mit folgenden Worten: „Kühe geben immer Milch? Dachte ich. Kühe müssen schwanger sein, damit sie Milch für das neugeborene Kalb produzieren. Eigentlich logisch, oder? Der Animationsfilm MILK veranschaulicht auf simple Weise, wie konventionelle Milchkühe genutzt und männliche Kälber meist wissentlich als Abfallprodukte geboren werden. Was wäre, wenn Menschen so benutzt würden? Eine Geschichte von der künstlichen Befruchtung, zum getrennten Weg der Babys, über die Milch- und Käseherstellung, bis zum Tod der gemästeten Jungen und am Ende: Die Schlachtung der ausgelaugten Mutter.“

Der 4-minütige Animationsfilm erhiehlt unter anderem den Hessischen Hochschulfilmpreis und den Motion Graphics Silver Award des Los Angeles Animation Festivals und ist seit kurzem auf Niko Rittenau’s YouTube-Kanal zu sehen.