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15. Mai, 2023 / Katharina Frauenknecht

Deutschland: Regierung beruft erste Tierschutzbeauftragte zur Stärkung des Tierschutzes auf Bundesebene

Die Tierärztin Ariane Kari wird die erste Tierschutzbeauftragte der Deutschen Bundesregierung.

Sie übernimmt eine beratende Funktion, soll im Austausch mit bundes- und landesweit tätigen Tierschutz- und Tierhalteorganisationen stehen und an der Weiterentwicklung des Tierschutzes auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene arbeiten.

Ariane Désirée Kari ist bisher stellvertretende Landestierschutzbeauftragte in Baden-Württemberg und wird ihr neues Amt Mitte Juni 2023 antreten. Sie wurde auf Vorschlag des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir berufen. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit Ariane Kari eine ausgewiesene Expertin mit langjähriger tierschutzfachlicher Erfahrung zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass sie mit ihrer Arbeit wichtige Impulse setzen und den gesamtgesellschaftlichen Diskurs und Dialog im Bereich des Tierschutzes mit fachlicher Expertise begleiten und fördern wird. Mein Ministerium setzt damit einen weiteren Punkt aus dem Koalitionsvertrag um. Das zeigt, wie wichtig der Bundesregierung das Thema Tierschutz ist. Viele Bundesländer haben sich mit entsprechenden Landesbeauftragten bereits auf den Weg gemacht. Mit der Schaffung des Amtes auf Bundesebene werden wir den Tierschutz in Deutschland strukturell und institutionell weiter stärken.“, sagte Özdemir.

Die Ampel-Koalition hatte im Koalitionsvertrag versprochen, ein solches Amt zu schaffen. Auch der Deutsche Tierschutzbung forderte die Schaffung der Stelle eines Bundestierschutzbeauftragten seit mehreren Jahren. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, beglückwünschte Kari zu ihrem neuen Amt: „Die Themenpalette, bei der es dringend Bewegung im Tierschutz braucht, ist breit. Tierschutz ist eine klassische Querschnittsaufgabe, bei der alle Ressorts der Bundesregierung gefordert sind. Daher setzen wir darauf, dass die Bundestierschutzbeauftragte sich nicht nur als Teil des BMEL versteht, sondern auch alle Chancen nutzt, die anderen Ressorts in Tierschutzfragen zu sensibilisieren und Verbesserungen anzustoßen. Das Amt der Bundestierschutzbeauftragten bietet die große Chance, stärker als bisher die Lücken im Tierschutzrecht zu benennen, breite öffentliche Unterstützung für mehr Tierschutz zu bündeln und Veränderungen zu erzwingen. Wir erhoffen uns durch das Amt zudem, dass dem Tierschutz nicht förderliche Gesetzesänderungen nicht einfach geräuschlos durchgewunken werden – wie es heute im Agrarausschuss mit der Änderung zum Verbot des Kükentötens der Fall war.“

„In der Arbeit als Beauftragte der Bundesregierung für Tierschutz sehe ich eine große Chance, den Tierschutz voranzubringen. Ich freue mich sehr darauf, Tieren auf Bundesebene eine Stimme zu geben und sie zum Beispiel in Gesetzgebungsverfahren zu vertreten. Außerdem werde ich immer wieder den Fokus auf Missstände im Umgang mit Tieren richten, damit diese von den zuständigen Stellen behoben werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird sein, als Ansprechpartnerin für Organisationen sowie für Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Tierschutz oder der Tierhaltung befassen, zur Verfügung zu stehen und ihren Anregungen Rechnung zu tragen. Nicht zuletzt werde ich mit Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit mehr Wissen über die Bedürfnisse von Tieren vermitteln – denn Wissen schützt Tiere.“, sagte die neue Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari.

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