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24. Juni, 2022 / Katharina Frauenknecht

Tönnies, Wiesenhof und Weitere: ungekennzeichnetes Separatorenfleisch in Geflügelwurst gefunden

Tönnies, Wiesenhof und Weitere: Separatorenfleisch in Geflügelwurst ohne der gesetzlich vorgeschriebenen Kennzeichnung enthalten

Laut einer Recherche des NDR und Spiegel verarbeiten Tönnies, Wiesenhof, Wiltmann und Mecklenburger Landpute GmbH sogenanntes „Separatorenfleisch“ in Geflügelwurstprodukten, ohne dies, wie gesetzlich vorgeschrieben, zu kennzeichnen. Unter den betroffenen Markennamen sind Gutfried, Edeka-Bio und Rewe-Bio. Separatorenfleisch wird erzeugt, indem Maschinen Tierkörper oder grob zerkleinerte Knochen mit Fleischresten durch Lochscheiben hindurchpressen, wobei Knochensplitter und Knorpelteile hängen bleiben. Dabei werden alle weichen Teile wie Muskulatur, Fett, Bindegewebe und Knochenmark abgepresst und es entsteht eine breiartige Masse, die pro Kilogramm nur geringe Centbeträge kostet.

Für die Recherche reichten NDR und Spiegel 30 Geflügelwurst- und Geflügelfleischproben verschiedener Hersteller zur Prüfung beim Bremerhavener Hochschulprofessor Stefan Wittke ein, der ein neues, peer-review-geprüftes Verfahren entwickelt hat, um Separatorenfleisch in Wurstprodukten nachzuweisen, was zuvor kaum möglich war. Unter den 20 Wurstproben waren neun und damit fast jede zweite positiv – darunter vier Bio-Wurstwaren. Fünf der neun positiv getesteten Produkte wurden von der „Zur Mühlen Gruppe“ hergestellt, die zur Tönnies-Unternehmensgruppe gehört. Den verantwortlichen Personen und Unternehmen droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.

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