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31. Dezember, 2022 / Katharina Frauenknecht

Veganer Regisseur James Cameron reagiert auf Kritik für Teilnahme an Delfinshow zur Werbung für Avatar 2

Anfang Dezember nahm der Regisseur James Cameron im Rahmen der Werbetournee für seinen neuen Film »Avatar 2: the Way of Water« an einer Delfinshow in Tokyo teil, wofür er viel Kritik erntete. Im Film wird u.a. der Kampf gegen die Ausbeutung der Meere und ihrer Bewohner durch Menschen gezeigt, was das Setting der Delfinshow besonders abstrus erscheinen lässt.

Cameron ernährt sich seit 2012 vegan und sorgte während der Produktion von Avatar 2 für ein rein veganes Catering für die gesamte Crew. Aus diesem Grund scheint es schwer nachvollziehbar, warum Cameron sich im Rahmen einer Pressekonferenz neben den Stars Jon Landau, Sam Worthington, Zoe Saldaña, Sigourney Weaver und Stephen Lang eine Avatar-Show in einem Meerespark ansah. Cameron eröffnete die Veranstaltung mit den Worten „Willkommen auf Pandora“. In einer auf Facebook veröffentlichten E-Mail, die er offenbar an den Meeresfotografen Brian Skerry, mit dem er zuvor zusammengearbeitet hatte, schickte, schrieb Cameron, er habe bis zur letzten Minute nichts von der Show gewusst.

„Wir waren auf einer rasanten Werbetour für Avatar: Der Weg des Wassers durch mehrere Länder, und ich wurde eine Woche lang von einem Auftritt oder Interview zum nächsten gejagt, wobei ich buchstäblich zwanzig oder dreißig Interviews pro Tag gab. Ich bekam einen Zeitplan ausgehändigt, der als erste von sechs Stationen des Tages eine Fan-Veranstaltung in einem Aquarium vorsah. Ich stellte mir etwas wie das Monterey Bay Aquarium vor, mit seinen großartigen Wissenschafts- und Naturschutzprogrammen. Von einer Delfinshow war dort nichts zu sehen. Ich erfuhr buchstäblich, dass es eine Delfinshow gab, als wir auf die Bühne gingen. Wir waren bereits im Scheinwerferlicht und die Fans jubelten. Ich sagte etwas Abfälliges ins Mikrofon wie: ‚Ich bin sicher, die Delfine wurden alle um ihr Einverständnis gebeten, Teil der Show zu sein‘ oder so ähnlich. Ich war wütend. Aber ich wollte keinen großen öffentlichen Zwischenfall verursachen. Vielleicht hätte ich das im Nachhinein tun sollen. Aber mein Instinkt sagt mir immer, dass ich die Leute dort abholen muss, wo sie sind. Das ist der Sinn von Avatar: The Way of Water. Das Bewusstsein zu verändern.“

Auch die Tierrechtsorganisation PETA war unter den Kritikern von Cameron’s Besuch der Delfinshow. In einem Gespräch mit Plant Based News (PBN) sagte Lisa Lange, Senior Vice President von PETA US noch vor Cameron’s Stellungnahme: „James Cameron hat 13 Jahre auf die Entwicklung der richtigen Technologie gewartet, um die Unterwasserwelt von Pandora zum Leben zu erwecken. Warum um alles in der Welt hat er nicht einmal fünf Minuten innegehalten, um darüber nachzudenken, ob er es zulassen sollte, dass die Grausamkeit von Meeresparks gutgeheißen wird. Weitläufige Delfine in Betonbecken einzusperren und sie als Surfbretter zu benutzen – in zirkusähnlichen Shows auf ihren Gesichtern zu reiten – ist etwas, was die Schurken von Avatar tun würden. PETA fordert ihn auf, solches Tierelend rundheraus abzulehnen und ermutigt jeden, diese grausamen Parks zu meiden.“

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