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15. Mai, 2023 / Katharina Frauenknecht

2022: Produktion von Fleischersatzprodukten stieg in Deutschland gegenüber 2019 um mehr als 70%

Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für eine pflanzliche Ernährung oder möchten ihren Fleischkonsum reduzieren.

Das spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wider. Demnach wurde im Jahr 2022 eine deutlich gesteigerte Produktion von Fleischersatzprodukten verzeichnet.

Laut Destatis erhöhte sich die Produktion von Fleischersatzprodukten (dazu zählen u.a. vegetarische und vegane Produkte wie z.B. Patties, Würste, Bratfilets, Brotaufstrich, etc.) in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg die Produktion sogar um beeindruckende 72,7 Prozent. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 104.300 Tonnen Fleischersatzprodukte hergestellt, während es im Vorjahr rund 97.900 Tonnen waren. Der Wert dieser Produkte stieg ebenfalls an und betrug im Jahr 2022 537,4 Millionen Euro – ein Anstieg von 17,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 458,2 Millionen Euro). Die Anzahl der Unternehmen, die in Deutschland Fleischersatzprodukte herstellen, ist ebenfalls angestiegen. Von 44 Unternehmen im Jahr 2021 erhöhte sie sich auf 51 im vergangenen Jahr.

Dennoch bleibt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch verhältnismäßig gering. Im Jahr 2022 betrug der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen beeindruckende 42,4 Milliarden Euro – fast das 80-fache des Wertes von Fleischersatzprodukten. Bereits im Jahr 2019 war der Wert von Fleisch und Fleischerzeugnissen hierzulande mit 40,1 Milliarden Euro fast 150-mal so hoch wie der Wert von Fleischersatzprodukten, der damals bei rund 0,3 Milliarden Euro lag.

Die steigende Produktion von Fleischersatzprodukten spiegelt den wachsenden Trend zu einer pflanzlichen Ernährung wider. Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich bewusst für eine fleischlose oder fleischarme Ernährung aus Gründen des Umweltschutzes, des Tierschutzes oder der eigenen Gesundheit. Auch der Fleischkonsum in Deutschland ist auf einem Tiefstand angekommen. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2022 bei 52,0 Kilogramm. Das bedeutet einen Rückgang um knapp 15 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012, als der Verzehr noch bei 60,9 Kilogramm pro Kopf lag. Der aktuelle Wert ist der niedrigste seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989.

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