Ab Olympia 2028: Hindernisparcours ersetzt Springreiten im Modernen Fünfkampf
Ab Olympia 2028: Hindernisparcours ersetzt Springreiten im Modernen Fünfkampf
Nach dem Skandal um die deutsche Athletin Annika Schleu bei den vergangenen Olympischen Spielen in Tokio beschloss der Kongress des Weltverbandes UIPM mit 69 von 83 Stimmen Springreiten als Teil des Fünfkampfes ab den Olympischen Spielen 2024 durch einen Hindernisparcours für die Athleten zu ersetzen. Annika Schleu lag im letzten Jahr auf Goldkurs, bis ihr zugelostes Pferd das Springen verweigerte und sie unter Tränen versuchte, das Tier mit Sporen und Gerte zurück in den Parcours zu zwingen. Die durch die Welt gehenden Bilder lösten eine Tierquälerei-Debatte aus.
Der Deutsche Tierschutzbund hatte nach den Vorkommnissen Strafanzeige gegen Schleu und ihre Trainerin Kim Raisner, die die Reiterin mit den Worten „Hau mal richtig drauf!“ zum Einsatz der Gerte aufgefordert hatte, gestellt. Das Verfahren wegen Tierquälerei wurde im Januar 2022 eingestellt. Die Beschuldigten hätten zum einen nur kurzfristig auf das Reitpferd eingewirkt und sich zum anderen in einer physischen und psychischen Ausnahmesituation befunden. Des Weiteren sei das Turnierpferd nicht verletzt worden und man gehe aufgrund Streichung des Springreitens aus dem Fünfkampf von keiner Wiederholungsgefahr aus. Durch die mediale Berichterstattung wurde zudem laut den Behörden bereits „ausreichend“ auf die beiden Sportlerinnen eingewirkt.
Die Entscheidung für den Hindernisparcours, der durch die Spielshow Ninja Warrior populär wurde, soll die Chancen des Fünfkampfs mit Blick auf Los Angeles 2028 verbessern. Zuletzt hatte es bereits mehrere Testwettkämpfe gegeben.