VeganNews: Viele Leute kennen dich in der veganen Szene aufgrund deiner zahlreichen Spiegel-Bestsellerbücher zur veganen Ernährung und deinen Social-Media Beiträgen als Ernährungswissenschaftler, wohingegen deine Rolle als Initiator eines veganen Musikprojekts vermutlich auf den ersten Blick viele Leute überraschen könnte. Wie kam es dazu und wie blickst du heute – knapp vier Jahre nach dem Start des Projekts – auf die bisherigen Veröffentlichungen zurück?

Niko Rittenau: Ich bin seit vielen Jahren privat sehr großer Musikfan und habe bereits einige Jahre vor meiner beruflichen Laufbahn im Ernährungsbreich als Musikjournalist einige Artikel auf diversen Blogs veröffentlicht. Mit meiner Arbeit als Ernährungswissenschaftler beschäftige ich mich ja primär mit den wissenschaftlichen Aspekten unserer Ernährung und zeige auf, worauf man achten muss, wenn man sich frei von Tierprodukten ernähren möchte. Obwohl ich mittlerweile auch ein Buch mit vielen Inhalten zum Thema Tierethik namens Vegan ist Unsinn!“ zusammen mit Ed Winters(„Earhtling Ed“) und Patrick Schönfeld („Der Artgenosse“) veröffentlicht und auch bereits zahlreiche Social-Media-Beiträge zu tierethischen Themen verfasst habe, hatte ich das Bedürfnis dieses Thema noch auf eine andere Ebene zu transportieren. Da ich der Meinung bin, dass Musik ein sehr gut geeignetes Medium ist, um solch emotionale Themen angemessen zu vermitteln und ich durch mein privates Interesse an Musik auch bereits lange

Kontakte zu vielen Musikern pflege, bot es sich an, hier als Vermittler zu fungieren, um all die talentierten Musiker, Produzenten, Sänger, Rapper und Künstler zusammenzubringen und mit ihnen gemeinsam „Vegan EP“-Trilogie zu arbeiten, deren erster Song Blauer Planet“ im September 2019 erschien und deren dritter Teil mit dem letzten Song Deine Hände“ nun vor Kurzem veröffentlicht wurde.  Ich freu mich sehr, dass nun alle ursprünglich geplanten Songs auch erschienen sind und bin stolz auf die großartigen Songs, die alle beteiligten Musiker kreiert haben. Sowohl aus Sicht des Spendengedankens, da wir mittlerweile bereits über 5.000,- € an Spenden generieren konnten, aber auch einfach als Musikfan, da wirklich großartige Musik dabei entstanden ist.

VeganNews: Wie entstand VVANDEL und wie kann man sich die gemeinsame Arbeit an den Songs vorstellen?

Niko Rittenau: Die Idee war es – wie es auch der Slogan des Projekts beschreibt – Tieren durch unsere Musik eine Stimme zu geben und durch die Streamingeinnahmen der Songs Spendengelder für die wichtige Arbeit von Tierschutzsorganisationen wie dem deutschen Tierschutzbüro e.V. und der veganen Organisation ProVeg e.V. zu generieren. Ich selbst bin ja kein Musiker und hatte daher primär die Rolle des Initiators und Vermittlers und habe alles koordniert. Das musikalische Schaffen geht voll und ganz auf alle beteiligten Musiker zurück.  Wir wollen mit den Songs einen Soundtrack für einen gesellschaftlichen Wandel in der Mensch-Tier-Beziehung liefern und haben uns daher auch für den Namen VVANDEL entschieden. Das Fundament für das VVANDEL-Projekt bildete mein Treffen mit dem Berliner Musiker Flaex, der im Laufe des Projekts das musikalische Mastermind hinter VVANDEL wurde und an einem Großteil der Songs beteiligt war. Mit ihm und Flo Hillen haben wir den ersten gemeinsamen Song Blauer Planet“ zum Thema der Tierausbeutung in der Milchindustrie aufgenommen und die Idee der EP-Trilogie erarbeitet. Die Idee war, dass wir mit möglichst vielen unterschiedlichen veganen Musikern aus unterschiedlichen musikalsichen Genres kollaborieren, um die Tierrechtsthemen auf möglichst vielfältige Art präsentieren zu können. So haben wir auf der ersten VEGAN EP neben dem erwähnten ersten Song sowie einem Remix des Tierrechtssongs 1 Milliarde“ von Flo Hillen auch beispielsweise Songs wie I See You“ mit dem mittlerweile leider verstorbenen Blues-Rock-Sänger Andy Jones,  What Hell is Like“ mit der britischen Songwriterin Vegan Queen V und See The Stars Shine“ mit dem kroatischen Rapper IFEEL und vereinen damit nicht nur mehrere Musikstile, sondern auch mehrere Nationalitäten auf einer Platte.

VVANDEL war aber bereits von Beginn an nicht „nur“ ein Musikprojekt, sondern ein Künstlerkollektiv, in dem neben den Musikschaffenden auch Künstler involviert waren, die passende Kunstwerke – sowohl analog als auch digital –  zu allen Songs erschaffen waren. Für die erste VEGAN EP hat die vegane Illustratorin Ari Liloan alle Artworks passend zu den Songthemen erschaffen.     

VeganNews: Es gab auch eine gemeinsame „Vegan Music Tour“ von VVANDEL, die allerdings aufgrund der Covid-Pandemie abgesagt werden musste. Wird diese noch nachgeholt?

Niko Rittenau: Ja, wir haben mit dem Erscheinen des ersten Teils der VEGAN EP eine groß angelegte Deutschlandtour mit allen beteiligten Musikern gestartet, die im Februar 2020 startete. Da im März ja der erste Covid-Lockdown begann, musste die Tour allerdings bereits nach dem zweiten Konzert abgesagt werden. Während des Lockdowns haben wir uns dann vermehrt darauf konzentriert, die Songs der anderen beiden Teile der EP-Trilogie zu produzieren und mittlerweile sind die meisten der beteiligten Künstler in so vielen Projekten involviert, dass es kaum noch realistisch erscheint, nochmals alle zusammen für eine gemeinsame Tour zu koordinieren. Mittlerweile sind auch bereits so viele Künstler in die unterschiedlichen Songs involviert, dass es ein großer Act wäre, das zu realisieren. Völlig auszuschließen ist es zukünftig nicht, aber zumindest aktuell nicht geplant.

VeganNews: Weil wir gerade von vielen beteiligten Künstlern sprechen: Wie wuchs das VVANDEL-Kollektiv nach dem Erscheinen der ersten EP und wie haben die unterschiedlichen Musiker zueinander gefunden?

Niko Rittenau: Ich bin, wie eingangs erwähnt, ein großer Musikfan und halte daher immer die Augen und Ohren nach spannenden Künstlern offen. Wann immer ich talentiere vegane Musiker entdeckt habe, habe ich mich mit ihnen in Verbindung gesetzt, um zu gucken, ob sie Interesse an gemeinsamen Songs haben und dann haben wir jeweils gemeinsam im Team entschieden, welche Musiker zusammen mit welchen Produzenten auf welchen Songs vertreten sein werden. Manche Musiker habe ich auch ganz zufällig getroffen, wie zum Beispiel die vegane RnB-Sängerin Dimi Rompos, die zur gleichen Zeit wie wir auf Bali auf Urlaub war und die wir dann zufällig in einem veganen Café getroffen und noch direkt vor Ort zusammen mit Flaex den Song Wie Weit“ zum Thema der Ausbeutung von Meerestieren für die zweite VEGAN EP aufgenommen haben. Direkt zu Beginn der Arbeit an der zweiten EP haben wir auch die vegane Pop-Musikerin Cloudy June kennengelernt, mit der wir den Song Alles Gute“ zum Thema Speziesismus gemacht haben. Sie war zu der Zeit noch recht unbekannt, aber ist mittlerweile richtig durchgestartet. Kürzlich hatte sie über eine Million monatliche Hörer auf Spotify und viele ihrer Songs haben Streamzahlen im zweistelligen Millionenbereich. Für die zweite EP haben wir zudem mit dem zweifachen

DLTLLY-Champion Nedal Nib für den Song Paradies“ sowie mit der Alternative-HipHop-Band RAHÎ für den Song Stadtrand“ kollaboriert. Mein persönliches Highlight dieser EP ist der Song 10.000 Tränen“ mit Mika und Elto, der ein Remake des bekannten gleichnamigen Songs der Band Berge darstellt. Bei dieser EP stammten alle digitalen Cover-Artworks vom veganen Grafiker Philipp Mochine.

VeganNews: Letzte Woche erschien schließlich mit „Deine Hände“ der letzte Song des dritten Teils der „VEGAN EP“-Trilogie. Wenn du auf das Projekt zurückblickst; bist du zufrieden wie es bisher gelaufen ist? Wird es mit VVANDEL in Zukunft weiter gehen?    

Niko Rittenau: Ja, letzte Woche erschien endlich nach langer Pause unser Remake des gleichnamigen Songs des österreichischen Musikers DAMEDeine Hände“ war mit Abstand der zeitintensivste aller bisherigen Songs, da über die letzten 1,5 Jahre immer wieder andere Leute an dem Song gearbeitet haben, aber wir nie so richtig zufrieden mit dem Endergebnis waren. In der finalen Version ist nun neben Flaex auch der überaus talentierte Rapper Serxx vertreten, mit dem wir auf der dritten EP gleich eine ganze Reihe an Songs aufgenommen haben. Er ist auch auf den Songs Nie Genug“ zum Thema der Pelz- und Lederindustrie sowie auf dem Song Stimme“ vertreten, in dem auch Flo Hillen und Hîzir von RAHÎ zu hören sind. Flo Hillen ist auf der dritten EP außerdem noch auf dem Song Entscheidung“ zusammen mit der Sängerin Mina vertreten. Ein weiteres Highlight der dritten EP ist für mich auch der Song Box“ zum Thema der industriellen Hühnerhaltung, den Flo Hillen zusammen mit der Sängerin Cathy Meyer gemacht hat, die einen grandiosen Refrain beigesteurt hat. Sämtliche Coverartworks der dritten EP stammten von der Künstlerin Ayla Phoenix, die für jeden Song ein eigenes Gemälde angefertigt hat. Nach dem Abschluss der letzten EP sind nun keine weiteren Songs geplant. Wir konzentrieren uns nun darauf, dass die bestehenden Songs möglichst viel Verbreitung finden, damit wir über die Streamingeinnahmen möglichst viele Spenden für das deutsche Tierschutzbüro und ProVeg generieren können, um deren wichtige Arbeit zu unterstützen. 100% aller Streamingeinnahmen werden gespendet und wir konnten so bereits über 5.000,- € an Spendengeldern sammeln. Ob es in Zukunft noch weitere Songs oder anderen künstlerischen Output geben wird, ist aktuell noch nicht abzusehen, aber ich bin für den Moment sehr zufrieden mit den bisherigen Veröffentlichungen und möchte mich an dieser Stelle nochmals von Herzen bei allen am VVANDEL-Projekt beteiligten Musikern, Künstlern, Produzenten und allen Unterstüztern bedanken, die wirklich großartige Arbeit abgeliefert haben!

Wenn man das vegane Musik-Spendenprojekt unterstüzten möchte, kann man alle Songs von VVANDEL auf den gängigen Streamingplattformen wie Spotify, Apple Music, Deezer und weiteren kostenfrei streamen und dadurch Spenden generieren. Darüber hinaus kann man auch direkt auf das Spendenkonto vom deutschen Tierschutzbüro e.V. und auf das Spendenkonto von ProVeg e.V. überweisen. Nachfolgend werden noch alle Spotify-Profile der am VVANDEL-Projekt beteiligten Künstler verlinkt:

Die Initiative setzt sich für ein Ende von Tierversuchen in der europäischen Kosmetikindustrie ein. Vertreter des Organisationskomitees der Initiative sowie Organisationen wie PETA, Eurogroup for Animals, European Coalition to End Animal Experiments und Humane Society International Europe präsentierten ihre Argumente für ein Verbot von Tierversuchen und einen ambitionierten Plan zur Beendigung aller Experimente an Tieren.

Die Initiative fordert die Einhaltung und Stärkung des Kosmetik-Tierversuchsverbots, die Neugestaltung des EU-Chemikalienrechts ohne Tierversuche sowie die Entwicklung eines konkreten Ausstiegsplans aus Tierversuchen. Bereits 97% der EU-Parlamentarier haben in einer Abstimmung ihre Unterstützung für diese Ziele bekundet. Desweiteren wurde von globalen Beauty- und Kosmetikunternehmen wie The Body Shop und Dove unterstützt. Im Januar wurde bekannt gegeben, dass über 1.217.916 Menschen die Petition unterzeichnet haben, um ein Ende des Einsatzes von Tieren in Kosmetik- und Chemikalienversuchen zu fordern. Die Initiative war laut den Intitiatoren erst die siebte Bürgerinitiative, die die Schwelle von einer Million verifizierter Unterschriften überschritten hat.

Hintergrund der Initiative war das Kosmetik-Tierversuchsverbot, welches seit 2013 besteht und Tierversuche für kosmetische Produkte oder Inhaltsstoffe sowie den Verkauf von in Drittländern an Tieren getesteten Kosmetika in der EU verbietet. Trotz dieses Verbots wurden seit 2013 jedoch über 60 Inhaltsstoffe, die ausschließlich in Kosmetika verwendet werden, an Tieren getestet. EU-Behörden fordern weiterhin neue Tierversuche für Chemikalien in Kosmetik. Ein einziger Test eines Kosmetikinhaltsstoffs kann mehr als 1.000 Ratten oder Kaninchen betreffen.

Die Initiatoren der Bürgerinitiative erwarten nun die formelle Antwort der Europäischen Kommission. Die getroffenen politischen Entscheidungen werden maßgeblich den Fortschritt in der Entwicklung tierversuchsfreier Ansätze für Kosmetiktests, Chemikalienversuche und den Einsatz von Tieren in Forschung und Bildung beeinflussen. Die Befürworter der Initiative hoffen auf konkrete Maßnahmen, um den Übergang zu humanen und effektiven Forschungsmethoden zu beschleunigen und Tierversuche nachhaltig zu beenden.

Das Videomaterial wurde während einer Undercover-Recherche in den letzten Monaten von Tierschutzaktivisten erstellt und zeigt gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sowie Tierquälerei. In Zusammenarbeit mit der bekannten Content Creatorin und Umweltschützerin Louisa Dellert machte das Rechercheteam auf die Missstände aufmerksam.

Basierend auf dem Videomaterial wurde ein veterinärmedizinisches Gutachten von den Tierärzten Dr. med. vet. Claudia Preuß-Ueberschär und Dr. med. vet. Julia Pfeiffer-Schlichting vom Verein „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft“ erstellt. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass den Schweinen erhebliche und anhaltende Schmerzen und Leiden zugefügt wurden, was einen klaren Verstoß gegen § 17 des Tierschutzgesetzes darstellt und den Straftatbestand der Tierquälerei erfüllt. Aufgrund dieser Erkenntnisse hat das Deutsche Tierschutzbüro am 25.05.2023 bei der Staatsanwaltschaft in Münster Strafanzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz eingereicht.

Das erschütternde Videomaterial enthüllt den grausamen und eintönigen Alltag in der Schweinehaltung. Die Aufnahmen, die zwischen November 2022 und Februar 2023 entstanden sind, zeigen kranke und schwer verletzte Schweine. Es besteht der Verdacht, dass die Tiere nicht angemessen tierärztlich versorgt wurden, obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Es ist auch erkennbar, dass vorgeschriebene Krankenbuchten fehlen und einige Tiere schwerwiegende Verletzungen aufweisen, ohne jegliche Betreuung. Eine Szene zeigt eine Sau, die in einem Ferkelschutzkorb gefangen ist und unter einer fortgeschrittenen, entzündeten und eitrigen Beinwunde leidet, die eine separate Behandlung oder Notfalltötung erfordert. In einer anderen Szene ist ein Mastdarmvorfall zu sehen, bei dem das Schwein widerrechtlich ohne Zugang zu Futter und Wasser in einem Zwischengang gehalten wird. Offensichtlich sollte das Tier verhungern und verdursten, da es nicht angemessen tierärztlich behandelt wurde. Des Weiteren konnte festgestellt werden, dass die Schweine über längere Zeit in ihren eigenen Exkrementen ausharren mussten, da die Gülle in den einzelnen Buchten deutlich angestiegen war. Bisher gibt es keine Stellungnahme des betroffenen Landwirts.

Die Veröffentlichung solcher Enthüllungen ist leider keine Seltenheit mehr. In den letzten Jahren haben das Deutsche Tierschutzbüro und andere Tierrechtsorganisationen immer wieder erschreckendes Bildmaterial aus Betrieben veröffentlicht, in denen Tiere gehalten werden. Bereits im Jahr 2022 deckte das Deutsche Tierschutzbüro Missstände in sieben Zulieferbetrieben des Fleischkonzerns Westfleisch auf. Auch in diesem Fall wurden auf den Aufnahmen erschütternde Haltungsbedingungen und schwerwiegende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz dokumentiert.

Der Bericht hebt hervor, dass eine drastische Veränderung der Ernährungsgewohnheiten notwendig ist, um Umweltprobleme anzugehen und eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.

Bisher gab es nur wenige Studien, die konkrete Daten zu den Auswirkungen von Ernährungsumstellungen in Deutschland liefern konnten. Der neue Bericht des Umweltbundesamtes versucht diese Lücke zu schließen, indem er die Ergebnisse globaler Modellierungsstudien präsentiert, die gemeinsam mit anderen Experten durchgeführt wurden. Dabei wurden insbesondere die Ergebnisse der renommierten EAT-Lancet-Kommission berücksichtigt, die sich mit gesunden Ernährungsweisen aus nachhaltigen Ernährungssystemen beschäftigt.

Eine der zentralen Erkenntnisse des Berichts ist, dass stärker pflanzenbasierte Ernährungsweisen einen bedeutenden Beitrag zur Abmilderung von Umweltproblemen leisten können. Insbesondere in Kombination mit Verbesserungen in der Lebensmittelproduktion und der Reduktion von Lebensmittelverschwendung haben solche Ernährungsweisen das Potenzial, mehrere umweltrelevante Probleme zu mildern. Der Bericht weist jedoch auch darauf hin, dass weitere Fragen beantwortet werden müssen, um eine umfassende und nachhaltige Lösung zu finden.

Derzeitige Ernährungsgewohnheiten in Deutschland haben erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Im Jahr 2010 waren die deutschen Lebensmittelnachfrage verantwortlich für 60 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen, 90.000 Quadratkilometer Ackerlandnutzung, 1 Kubikkilometer Süßwasserressourcen und die Anwendung von 1 Billion Gramm Stickstoff und 130 Milliarden Gramm Phosphor. Ohne gezielte Maßnahmen werden sich diese Auswirkungen bis 2050 um 6-25% erhöhen, insbesondere aufgrund von Veränderungen in der Lebensmittelnachfrage.

Die Studie zeigt auch, dass viele gesunde und nachhaltige Ernährungsmuster für Verbraucher erschwinglicher sind, als die aktuelle deutsche Ernährungsweise. Basierend auf Preisen im Jahr 2017 können Kosteneinsparungen von 6% für eine flexitarische Ernährung, über 21-25% für eine vegetarische Ernährung, bis hin zu 15-28% für vegane Ernährung erreicht werden. Eine pescetarische Ernährung war 8-11% teurer als die derzeitige Ernähungsweise. Bezieht man zusätzlich die gesellschaftlichen Kosten mit ein, wird der Kostenvorteil der gesunden und nachhaltigen Ernährungsmuster noch deutlicher: die Berücksichtigung der Kosten des Klimawandels würde die Kosten der deutschen Ernährungsweise um 10% im Jahr 2010, 15% im Jahr 2030 und 37% im Jahr 2050 erhöhen. Alle pflanzenbasierteren Ernährungsmuster waren laut des Berichts mit einem deutlich geringeren Anstieg dieser externen Kosten verbunden.

Ein Referentenentwurf, der in die Vorabstimmung gegangen ist, sieht unter anderem die Abschaffung der ganzjährigen Anbindehaltung, die Reduzierung des nur noch unter Betäubung durchgeführten Schwänzekupierens von Ferkeln, ein Ausstellungs- und Werbeverbot von Qualzuchten sowie höhere Strafen für Tierquäler auf bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe und Geldbußen von bis zu 100.000 Euro vor.

Der Bund will darüber hinaus die Videoüberwachung an Schlachthöfen verpflichtend einführen. Von der Anlieferung über die Tötung soll jeder Arbeitsschritt per Video auf eigene Kosten dokumentiert werden. Eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe droht nach dem Entwurf jedem, der ein Wirbeltier „ohne vernünftigen Grund tötet“ (mehr über die Interpretation eines „vernünftigen Grundes“ im Tierschutzgesetz ist hier nachzulesen.). Zudem sieht der Entwurf höhere Haltungsauflagen für Kombihalter vor. Bei der sogenannten Kombinationshaltung sollen Tiere über das Jahr verteilt zwar immer wieder freie Bewegungsmöglichkeiten haben, können jedoch auch an Standplätzen mit Fress-, Tränke- und Liegemöglichkeit fixiert werden. Das Mindestmaß an freier Bewegungsmöglichkeit beträgt aktuell lediglich 90 Tage. Laut der Tierschutzorganisation Vier Pfoten leiden Rinder in der Kombinationshaltung „einen Großteil des Jahres noch unter den grausamen Bedingungen der Anbindehaltung“.

Der neue Entwurf sieht im Sommer die Sicherstellung eines Zugang zur Weide vor. Ganzjährig sei mindestens zweimal in der Woche der Zugang zu einer Freifläche zu gewährleisten. Wer Stalltiere anbinden will, braucht künftig eine tierärztliche Indikation. Desweiteren wäre die Kombihaltung nur für maximal 50 Rinder erlaubt.

Vor allem das geplante Verbot zur ganzjährigen Anbindehaltung sowie die höheren Haltungsauflagen für die Kombinationshaltung sorgen für laute Kritik aus der Agrarindustrie. Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP bereits ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung in zehn Jahren (2031) beschlossen. Nun soll das Verbot bereits ab 2028 in Kraft treten. Die knappe Übergangsfrist stößt bei betroffenen Bauern und Verbänden auf Verärgerung. Laut dem Magazin Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt ist eine Übergangsfrist offenbar unter Juristen im Tierschutzgesetz rechtlich umstritten. Da der Bund die Übergangsfrist und das Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung mit einer tierschutzwidrigen Haltungsform begründet, könnten Tierschutzverbände gegen diese Frist klagen. Die Folge wäre ein sofortiges Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung.

Auch von Tierschützern wird der Entwurf kritisiert. Zum einen soll es auch mit der Novelle möglich bleiben, Amputationen an landwirtschaftlich gehaltenen Tieren aus wirtschaftlichen Gründen durchzuführen. Das Kupieren des Ringelschwanzes bei Ferkeln und des Schnabels bei Hühnern bleiben weiterhin möglich. Die Betäubungspflichten bei Eingriffen beim Enthornen und Kastrieren von Rindern will Özdemir indes ausweiten. Zum anderen will der Landwirtschaftsminister laut einer Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums weder Haltung noch Zucht von Tierrassen aus Qualzüchtung verbieten. Geplant ist lediglich ein Ausstellungs- und Werbeverbot, welches „die Nachfrage nach solchen Tieren“ senken soll. Nach der Auffassung vieler Tierschützer widerspricht die Billigung von Qualzuchten § 11b des Tierschutzgesetzes. Dort heißt es unter anderem: „Es ist verboten, Wirbeltiere zu züchten oder durch biotechnische Maßnahmen zu verändern, soweit […] hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten“.

Im Januar begann Oatly damit, einige seiner Produkte in den USA mit Informationen über den klimatischen Einfluss des Produkts zu kennzeichnen. Nun lädt das Unternehmen seine Mitbewerber dazu ein, dasselbe zu tun.

„Das ultimative Ziel der Kampagne ist es, für Transparenz hinsichtlich des Einflusses von Produkten auf den Planeten zu werben, damit Verbraucher informiertere Kaufentscheidungen treffen können“, erklärte Armando Turco, Executive Creative Director von Oatly, per E-Mail an PR WEEK. Turco betonte, dass die Kennzeichnung des Klima-Fußabdrucks ein „Maßstab setzender Schritt“ sei, der jedoch nur „funktioniert, wenn andere Unternehmen diesem Beispiel folgen“.

Diejenigen Unternehmen, die bereit sind, dieselben 68 Fragen zu beantworten, wie Oatly es getan hat, werden mit Werbeanzeigen belohnt, die in der New York Times, Los Angeles Times und der Washington Post erscheinen und auf Werbetafeln am Times Square und in Hollywood zu sehen sein werden. Im Rahmen der Herausforderung an die Milchmarken hat Oatly Statistiken veröffentlicht, die den Vergleich seiner Produkte mit Kuhmilch zeigen. Laut einer Studie von Blonk Consultants aus dem Jahr 2022 verbraucht Oatly Barista, das in den USA verkauft wird, 71 % weniger Wasser in der Produktion als vergleichbare Kuhmilch. Allerdings muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass Vergleiche wie diese nicht die Nährwerte der verschiedenen Produkte in den Vergleich miteinbeziehen, was für einen aussagekräftigen Vergleich eigentlich notwendig wäre.

Mit der Initiative möchte Oatly nicht nur die Konsumenten über den Klima-Fußabdruck von Produkten informieren, sondern auch den Druck auf die gesamte Lebensmittelindustrie erhöhen, mehr Transparenz und Nachhaltigkeit anzustreben.

Beispielsweise wurden in 2022 mit 47,1 Millionen Schweinen 9,2 % weniger Tiere geschlachtet als 2021. Nun teilte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands mit, dass es einen solchen Einbruch seit Beginn der Aufzeichnungen der Schlachtzahlen durch das Statistische Bundesamt im Jahr 1993 nicht annähernd gegeben habe. 

Die Schlachtzahlen sind seit sechs Jahren rückläufig. Im Jahr 2016 wurden noch fast 60 Millionen Schweine pro Jahr in Deutschland geschlachtet. Besonders deutliche Rückgänge bei den Schlachtzahlen gab es laut den ISN-Marktexperten in Nordrhein-Westfalen, in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. In Sachsen-Anhalt betrug der Rückgang von 4,6 Millionen geschlachteter Tiere auf 3,4 Millionen sogar 24,6 Prozent. Wie ZDF berichtet, spüre die Branche unter anderem den Trend zu einer fleischärmeren Ernährung, gleichzeitig seien die Kosten für die Betriebe spürbar gestiegen. Desweiteren sei wegen der Afrikanischen Schweinepest mit China ein wichtiger Auslandsmarkt weggebrochen.

In den vergangenen fünf Jahren wurde somit deutlich weniger Schweinefleisch exportiert. Von 2017 bis 2022 sanken die Schweinefleischexporte um gut ein Fünftel (-20,4 %). Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) wurden im vergangenen Jahr rund 2,8 Kilogramm weniger Schweinefleisch pro Person als in 2021 gegessen.

Dieses Gutachten ist Teil einer Reihe von Gutachten zu sogenannten Nutztierarten, die dazu dienen sollen, die Tierschutzvorschriften der Europäischen Union zu überarbeiten. Im Herbst will die Kommission Vorschläge zur Novellierung der EU-Tierschutzgesetze vorlegen, wobei sie sich an den EFSA-Gutachten orientieren könnten.

Die EFSA betont, dass ausreichend Platz zum Bewegen und Ausruhen ein entscheidender Faktor für das Wohlergehen von Milchkühen ist. „Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das Wohlergehen von Kühen, die dauerhaft in Ställen angebunden sind, beeinträchtigt ist“, heißt es in dem Papier. Jede Kuh soll Zugang zu einem Innenbereich haben, der insgesamt mindestens 9 m² umfasst, einschließlich des Liegebereichs. Zudem empfiehlt die EFSA den Zugang zu Weideflächen mit trockenen und schattigen Bereichen sowie eine regelmäßige Überwachung der Tiere auf Lahmheit, Mastitis und Stoffwechselstörungen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bereitstellung von Bürsten in allen Laufställen, damit die Kühe natürlichen Verhaltensweisen wie dem Kratzen nachgehen und ihren Körper pflegen können. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Milchviehhalter sicherstellen, dass die Kühe in Boxenställen über einen eigenen Platz und ausreichend dickes Einstreumaterial verfügen.

In Deutschland ist die ganzjährige Anbindehaltung in Altställen immer noch erlaubt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2021 handelt es sich dabei um etwa zehn Prozent der Rinder in Deutschland. Die Ampelkoalition in Deutschland hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, die Anbindehaltung von Milchkühen innerhalb von spätestens zehn Jahren zu verbieten. Dabei bleibt jedoch unklar, ob sich das Verbot nur auf die ganzjährige Anbindehaltung ohne Auslauf bezieht oder auch die Kombinationshaltung einschließt.

Der Vorstoß der EFSA und die Überlegungen der EU-Kommission zeigen, dass der Tierschutz und das Wohlergehen der Tiere in der Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es bleibt allerdings abzuwarten, welche konkreten Vorschläge letztendlich umgesetzt werden, um die Bedingungen für Milchkühe und andere sogenannte Nutztiere in der Europäischen Union zu verbessern.

In ihrem mittlerweile zehnten Food Report schreibt die Österreicherin, dass „[…] vegane Alternativen bestimmter Traditionsspeisen zukünftig zum Standard unserer kulinarischen Repertoires werden“. Dabei werden traditionelle Gerichte auf vegane Weise interpretiert. 

Hanni Rützler analysiert seit über 25 Jahren den Wandel unserer Esskultur. Für das Zukunftsinstitut hat sie bereits 2003 erstmals die wichtigsten Trends der Ernährung von morgen beschrieben. Im Jahr 2013 verkostete sie in einer Fernseh-Live-Übertragung in London erstmals zellbasiertes Fleisch verkosten. Der Wissenschafter Mark Post von der Universität Maastricht hatte den zellbasiertes Burger-Patty im labor gezüchtet. Dieser wurde vor den Augen von 200 geladenen Journalisten das Produkt präsentiert.

Der Food Report 2023 von Hanni Rützler und dem Zukunftsinstitut liefern wertvolle Einblicke und Impulse für die zukünftige Entwicklung der Lebensmittelbranche und unseres Essens. Neben „Veganizing Recipes“ nennt Rützler in dem Report den Trend „New Glocal“, der angesichts der Auswirkungen mehrerer Krisen nach einer Re-Regionalisierung und Neuausrichtung des globalisierten Ernährungssystems ruft. Die Stärkung regionaler Agrarstrukturen, die Förderung kürzerer und transparenter Lieferketten sowie ein neuer Fokus auf Binnenmärkte sind entscheidende Schritte hin zu einer resilienteren und nachhaltigeren Lebensmittelversorgung weltweit. Ein weiterer spannender Trend ist „Regenerative Food“. Er stellt die Regeneration des Bodens und die Erhaltung der Biodiversität in den Mittelpunkt. 

Der Food Report 2023 widmet sich auch dem Thema Fleisch und beleuchtet die vielfältige Zukunft des Fleischkonsums. Fleisch verliert zunehmend seine Rolle als Leitprodukt unserer Esskultur. Laut Rützler haben sich pflanzenbasierte Lebensmittel zu einem der wichtigsten Food-Trends unserer Zeit entwickelt. Zusätzlich zu diesen Produkten kündigen sich weitere Alternativen wie Alt-Protein und im Labor gezüchtetes Fleisch an, die Fleisch und Fisch in Geschmack und Textur immer ähnlicher werden lassen. Die Foodtrendforschering schreibt in dem Report auch über die kulinarische Globalisierung des Alltags wird durch den Trend „Fusion“. Neben der Integration „fremder“ Küchen und exotischer Gerichte zeichne sich eine neue Begeisterung für das Vermischen von Küchenstilen und -traditionen ab.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Food Reports 2023 sind die „Retail Visions“, in denen das wachsende Nachhaltigkeitsbewusstsein den Lebensmittelhandel verändert. Obwohl Konsumenten Kriterien für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit hochhalten, sehe die Realität des täglichen Einkaufs oft anders aus. Preise, Bequemlichkeit und das vorhandene Angebot im Supermarkt beeinflussen nach wie vor die Auswahl der Lebensmittel. Laut Rützler müssen Einzelhändler in Zukunft stärker auf die Wünsche und Werte einer wachsenden Zahl von Menschen eingehen, die nachhaltig und fair einkaufen möchten.

Das Zukunftsinstitut, das den Food Report herausgibt, prägt seit seiner Gründung 1998 die Trend- und Zukunftsforschung. Durch die Beobachtung und Beschreibung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen bietet das Institut Orientierung für individuelle und organisatorische Entscheidungen. 

Unter Verwendung des auf künstlicher Intelligenz basierenden Textprogramms namens ChatGPT wurde das 1. Buch Mose tierfreundlich umgeschrieben. Das Werk mit dem Titel „The Book, PETA’s Version of the Creation Story“ umfasst 75 Seiten und ist für 3,99 US-Dollar erhältlich. PETA betont in ihrer Pressemitteilung, dass ihre Neuformulierung die Botschaft der Güte, Sanftmut und Liebe, die von allen Religionen geteilt werde, in den Mittelpunkt stellt.

Laut PETA besteht die Botschaft der biblischen Schöpfungsgeschichte darin, dass Gott empfindungsfähige Wesen schuf und ihnen Grünes als Nahrung gab. „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf dem Grunde der Erde…
Er schuf Tiere in allen Formen und Größen, um harmonisch mit den Menschen zu leben. Alle staunten über ihre Schönheit und Anmut, und kein einziger Gedanke an Pelzmäntel kam ihnen in den Sinn.“, steht nun in der veganen Version. Durch die tierfreundliche Umformulierung weicht PETA in ihrer Version stark vom Originaltext ab. Ein Beispiel hierfür ist die Erzählung von Abraham, der laut Bibel seinen Sohn Isaak opfern soll, jedoch im letzten Moment davon abgehalten wird und stattdessen einen Widder opfert. In der PETA-Version schließt Abraham hingegen mit einem Lamm Freundschaft, um Gott Ehrerbietung zu erweisen. Ebenfalls abweichend von der biblischen Erzählung bekommen Abraham und seine Frau Sara in der PETA-Version keinen Sohn, sondern adoptieren einen Hund namens Herbie.

Kritik an der Aktion begegnet PETA damit, dass die Bibel oft zur Rechtfertigung von Unterdrückung genutzt wurde und ein liebender Gott niemals Ausbeutung oder Grausamkeit gegenüber Tieren gutheißen würde. PETA hat klargestellt, dass sie nicht die Absicht haben, heilige Texte anderer Religionen in „veganer“ Form umzuschreiben. Ihre Version des ersten Buches der Bibel soll die allgemeine Aufforderung an die Menschen betonen, andere Spezies zu schützen und zu schätzen. „

„Und schließlich, am siebten Tag, machte Gott eine Pause. Er betrachtete die Welt, die er geschaffen hatte, in der Tiere und Menschen in Frieden und Harmonie nebeneinander lebten, frei von Ausbeutung und Schaden, und er wusste, dass sie gut war. „Das“, dachte er, „ist die Welt, in der meine Kinder leben sollen, eine Welt, in der Mitgefühl und Güte herrschen und alle Wesen mit dem Respekt und der Würde behandelt werden, die sie verdienen.“

Das neue Buch soll ein Appell an Gewissen, Fairness, Anstand und Gerechtigkeit sein. Das Vorwort hat der weltbekannte israelische Historiker und Autor von u.a. »Eine kurze Geschichte der Menschheit« und »Homo Sapiens« Yuval Noah Harari beigesteuert.

Seit seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1975 hat dieses bahnbrechende Werk Millionen von Menschen für den „Speziesismus“ sensibilisiert – die systematische Missachtung von nichtmenschlichen Tieren. Es hat eine weltweite Bewegung inspiriert, unsere Einstellungen zu Tieren zu verändern. Am 23. Mai erscheint nun in den USA eine Neuauflage unter dem Titel »Animal Liberation Now«, kurz darauf wird das Buch in UK, Neuseeland und Australien erscheinen – ein europäisches Erscheinungsdatum steht noch nicht fest. Peter Singer, der international renommierte Ethiker, kehrt zu den zentralen Argumenten und Beispielen seines Buches zurück und führt diese in die Gegenwart. Er befasst sich mit wichtigen Reformen in der Europäischen Union und verschiedenen US-Bundesstaaten und widmet sich den Auswirkungen der enormen Expansion von Massentierhaltung aufgrund der explodierenden Nachfrage nach tierischen Produkten in China. Zudem verdeutlicht er, dass der Fleischkonsum eine Belastung für die Umwelt darstellt und dass Massentierhaltung ein tiefgreifendes Risiko für die Verbreitung neuer Viren darstellt, die schlimmer sind als COVID-19. Das Buch soll ein Appell an das Gewissen, die Fairness, die Anständigkeit und die Gerechtigkeit sein.

Peter Singer selbst setzt sich seit Jahrzehnten für Tierrechte und eine ethische Behandlung von Tieren ein. Durch seine Bücher, Vorträge und seine Arbeit als Professor hat er einen nachhaltigen Einfluss auf das Bewusstsein der Menschen für Tierrechte und Tierethik weltweit. Sein Buch »Animal Liberation« wurde in die Liste der „All-TIME 100 Best Non-Fiction Books“ des TIME Magazine aufgenommen und gilt als ein wegweisendes Werk, das das Denken und Handeln vieler Menschen verändert hat. Als einer der einflussreichsten Ethiker unserer Zeit fordert Singer in diesem Werk die weit verbreitete Annahme heraus, dass nur Menschen moralischen Wert haben und dass die Interessen von Tieren vernachlässigt werden können.

Das spiegelt sich auch in den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wider. Demnach wurde im Jahr 2022 eine deutlich gesteigerte Produktion von Fleischersatzprodukten verzeichnet.

Laut Destatis erhöhte sich die Produktion von Fleischersatzprodukten (dazu zählen u.a. vegetarische und vegane Produkte wie z.B. Patties, Würste, Bratfilets, Brotaufstrich, etc.) in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2019 stieg die Produktion sogar um beeindruckende 72,7 Prozent. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 104.300 Tonnen Fleischersatzprodukte hergestellt, während es im Vorjahr rund 97.900 Tonnen waren. Der Wert dieser Produkte stieg ebenfalls an und betrug im Jahr 2022 537,4 Millionen Euro – ein Anstieg von 17,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 458,2 Millionen Euro). Die Anzahl der Unternehmen, die in Deutschland Fleischersatzprodukte herstellen, ist ebenfalls angestiegen. Von 44 Unternehmen im Jahr 2021 erhöhte sie sich auf 51 im vergangenen Jahr.

Dennoch bleibt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu herkömmlichem Fleisch verhältnismäßig gering. Im Jahr 2022 betrug der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen beeindruckende 42,4 Milliarden Euro – fast das 80-fache des Wertes von Fleischersatzprodukten. Bereits im Jahr 2019 war der Wert von Fleisch und Fleischerzeugnissen hierzulande mit 40,1 Milliarden Euro fast 150-mal so hoch wie der Wert von Fleischersatzprodukten, der damals bei rund 0,3 Milliarden Euro lag.

Die steigende Produktion von Fleischersatzprodukten spiegelt den wachsenden Trend zu einer pflanzlichen Ernährung wider. Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich bewusst für eine fleischlose oder fleischarme Ernährung aus Gründen des Umweltschutzes, des Tierschutzes oder der eigenen Gesundheit. Auch der Fleischkonsum in Deutschland ist auf einem Tiefstand angekommen. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2022 bei 52,0 Kilogramm. Das bedeutet einen Rückgang um knapp 15 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012, als der Verzehr noch bei 60,9 Kilogramm pro Kopf lag. Der aktuelle Wert ist der niedrigste seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989.

Dieses historische Urteil wurde von der Nichtregierungsorganisation „National Forum for Animal Protection and Defense“ (NFA) erstritten, die bereits im Jahr 2017 gegen den Auslauf des Tiertransportschiffs „Nada“ geklagt hatte. Das Schiff sollte beladen mit 27.000 Schlachtrindern vom Hafen Sao Paulo aus in Richtung Türkei auslaufen.

Die Entscheidung, die noch nicht rechtskräftig ist, wurde von Bundesrichterin Djalma Gomes getroffen. Sie begründete das Verbot damit, dass Tiere keine bloßen Dinge seien, sondern fühlende Lebewesen, die Hunger, Durst, Schmerz, Kälte, Hitze, Qualen und Angst empfinden. Dieses Urteil wird als Meilenstein im Tierschutz gefeiert. Die NFA bezeichnete das Urteil als historisch, da es das Leiden, das den Tieren bei solchen Transporten zugefügt wird, anerkennt. Die Organisation hatte bereits im Jahr 2017 vor einem Gericht in Sao Paulo eine Klage eingereicht und das Verbot aller lebenden Tierexporte gefordert.

Der brasilianische Landwirtschaftsminister Carlos Favaro erklärte, er habe noch nicht mit dem Generalstaatsanwalt darüber gesprochen, ob die Bundesregierung gegen das Urteil in Berufung gehen werde. Favaro verteidigte jedoch den Export lebender Tiere und betonte, dass ausländische Käufer nicht in Tiere investieren würden, die während des Transports potenziell an Gewicht verlieren könnten, da sie unter den Transportbedingungen leiden.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und bis zu seiner Rechtskraft wurde das Exportverbot bereits wieder aufgehoben. Es bleibt abzuwarten, ob das Urteil in einer Berufung aufrechterhalten wird. Nichtsdestotrotz markiert diese Entscheidung einen bedeutenden Fortschritt im Umgang mit Tieren und ihrem Schutz vor unnötigem Leid.

Es ist das erste Mal in der Geschichte des isländischen Walfangs, dass eine isländische Behörde das Leiden der Tiere im Walfang untersucht. Dafür wurde während der isländischen Finnwalfangsaison 2022, bei der insgesamt 148 Wale getötet wurden, Filmmaterial aufgenommen und ausgewertet.

Von den insgesamt 148 getöteten Walen waren 73 % weiblich, 11 davon waren trächtig und einer säugte. Die Videoaufnahmen dokumentieren desweiteren die Tötung von 58 Finnwalen, die als „gefährdet“ eingestuft sind. Der Schwerpunkt der Auswertungen lag auf der Erhebung der Zeit, wie lange es dauert, bis ein harpunierter Wal als tot eingestuft wird. So konnte belegt werden, dass jeder zweite Wal (über 40%) nicht sofort stirbt, nachdem er von einer Harpune getroffen wurde. Durchschnittlich leiden die Tiere 11,5 Minuten, bevor sie als tot gelten. Fast ein Viertel der Wale musste ein zweites Mal harpuniert werden. In einem Fall kämpfte ein Tier zwei Stunden lang, bevor es schließlich für tot erklärt wurde.   In einem Fall wurde ein Wal mit einer Harpune im Rücken fünf Stunden lang verfolgt, bevor er schließlich schwer verletzt entkam.

„Kein Tier, unabhängig davon, wie es getötet wird, sollte über einen so langen Zeitraum leiden müssen. Wale sind empfindsame und intelligente Wesen, die physisch und psychisch während der Tötung extrem leiden. Alle wissen, dass der Walfang überholt und grausam ist, er muss sofort beendet werden. Niemand in Island ist auf das Fleisch der Wale angewiesen.“, sagt Patrick Ramage, Programmdirektor für Meeresschutz des IFAW (International Fund for Animal Welfare). „Es gibt keine Möglichkeit, einen Wal human zu töten. Der kommerzielle Walfang ist immer grausam und er ist noch dazu unnötig, deshalb ist es höchste Zeit, dass er eingestellt wird. Wale sind von immenser Bedeutung in unserem Ökosystem und Whalewatching ist zudem ein wichtiges Standbein für den isländischen Tourismus.“

Die Studie wurde durchgeführt, nachdem die isländische Fischereiministerin Svandis Svavarsdottir im Juli 2022 neue Regularien für den Walfang eingeführt hatte. So musste der letzte noch aktive Walfänger Islands, Kristjan Loftsson, die Behörden auf die Schiffe seiner Firma Hvalur Hf lassen und den Walfang mit Überwachungskameras dokumentieren. 

Sie übernimmt eine beratende Funktion, soll im Austausch mit bundes- und landesweit tätigen Tierschutz- und Tierhalteorganisationen stehen und an der Weiterentwicklung des Tierschutzes auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene arbeiten.

Ariane Désirée Kari ist bisher stellvertretende Landestierschutzbeauftragte in Baden-Württemberg und wird ihr neues Amt Mitte Juni 2023 antreten. Sie wurde auf Vorschlag des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir berufen. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit Ariane Kari eine ausgewiesene Expertin mit langjähriger tierschutzfachlicher Erfahrung zu gewinnen. Ich bin überzeugt, dass sie mit ihrer Arbeit wichtige Impulse setzen und den gesamtgesellschaftlichen Diskurs und Dialog im Bereich des Tierschutzes mit fachlicher Expertise begleiten und fördern wird. Mein Ministerium setzt damit einen weiteren Punkt aus dem Koalitionsvertrag um. Das zeigt, wie wichtig der Bundesregierung das Thema Tierschutz ist. Viele Bundesländer haben sich mit entsprechenden Landesbeauftragten bereits auf den Weg gemacht. Mit der Schaffung des Amtes auf Bundesebene werden wir den Tierschutz in Deutschland strukturell und institutionell weiter stärken.“, sagte Özdemir.

Die Ampel-Koalition hatte im Koalitionsvertrag versprochen, ein solches Amt zu schaffen. Auch der Deutsche Tierschutzbung forderte die Schaffung der Stelle eines Bundestierschutzbeauftragten seit mehreren Jahren. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, beglückwünschte Kari zu ihrem neuen Amt: „Die Themenpalette, bei der es dringend Bewegung im Tierschutz braucht, ist breit. Tierschutz ist eine klassische Querschnittsaufgabe, bei der alle Ressorts der Bundesregierung gefordert sind. Daher setzen wir darauf, dass die Bundestierschutzbeauftragte sich nicht nur als Teil des BMEL versteht, sondern auch alle Chancen nutzt, die anderen Ressorts in Tierschutzfragen zu sensibilisieren und Verbesserungen anzustoßen. Das Amt der Bundestierschutzbeauftragten bietet die große Chance, stärker als bisher die Lücken im Tierschutzrecht zu benennen, breite öffentliche Unterstützung für mehr Tierschutz zu bündeln und Veränderungen zu erzwingen. Wir erhoffen uns durch das Amt zudem, dass dem Tierschutz nicht förderliche Gesetzesänderungen nicht einfach geräuschlos durchgewunken werden – wie es heute im Agrarausschuss mit der Änderung zum Verbot des Kükentötens der Fall war.“

„In der Arbeit als Beauftragte der Bundesregierung für Tierschutz sehe ich eine große Chance, den Tierschutz voranzubringen. Ich freue mich sehr darauf, Tieren auf Bundesebene eine Stimme zu geben und sie zum Beispiel in Gesetzgebungsverfahren zu vertreten. Außerdem werde ich immer wieder den Fokus auf Missstände im Umgang mit Tieren richten, damit diese von den zuständigen Stellen behoben werden. Ein weiterer Schwerpunkt wird sein, als Ansprechpartnerin für Organisationen sowie für Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Tierschutz oder der Tierhaltung befassen, zur Verfügung zu stehen und ihren Anregungen Rechnung zu tragen. Nicht zuletzt werde ich mit Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit mehr Wissen über die Bedürfnisse von Tieren vermitteln – denn Wissen schützt Tiere.“, sagte die neue Bundestierschutzbeauftragte Ariane Kari.

Wenige Zeit später folgten Aufnahmen eines spanischen Lieferanten der Supermarktkette, die schwere Tierschutzverstöße zeigten. Nun wurde in einer von der Albert Schweitzer Stiftung in Auftrag gegebene Untersuchung von Hühnerfleisch der Lidl-Eigenmarke „Metzgerfrisch“ 71 % der Proben multiresistente Keime nachgewiesen.

Untersucht wurden insgesamt 51 Proben von Hühnerfleischprodukten (alle Haltungsform-Stufe 2 „Stallhaltung Plus“). Diese wurden im Januar und Februar 2023 in acht zufällig ausgewählten Lidl-Märkten in ganz Deutschland genommen. Nur sechs Proben waren unauffällig. In 71 % der Proben wurde das Enzym ESBL nachgewiesen, das die auf dem Fleisch gefundenen Bakterien immun gegen mehrere gängige Antibiotika macht. Bei 75% der resistenten Bakterien handelt es sich um den Fäkalkeim Escherichia coli, der diverse Erkrankungen auslösen kann, zum Beispiel Harnwegs- oder Magen-Darm-Infekte bis hin zu Sepsis. Außerdem fand das unabhängige Labor Krankheitserreger wie Enterokokken (25 % der Proben), Campylobacter (18 % der Proben) und Salmonellen (1 Probe).

Laut der Albert Schweitzer Stiftung sei die hohe Keimbelastung mit auf die Bedingungen in Lidls Hühnermast zurückzuführen. Sie fordern vom Lidl-Konzern, dass dieser der Europäischen Masthuhn-Initiative beitritt und seine Tierschutzstandards für die Hühnermast anhebt. Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, sagte dazu: „Wie man sieht, bedeuten die Bedingungen in den Ställen der Lidl-Lieferanten nicht nur viel Elend für die Tiere, sondern sind auch gefährlich für uns Menschen. Wir erwarten, dass Lidl das Übel an der Wurzel packt, sich endlich daran macht, die Tierhaltung zu verbessern und der Europäischen Masthuhn-Initiative beitritt. So kann Lidl sowohl Tierleid als auch Gefahren für uns Menschen reduzieren.“

Auf Anfrage von RTL News heißt es in einem Statement von Lidl: „Alle Artikel unterliegen umfangreichen Qualitätskontrollen entlang der gesamten Lieferkette. Mit unseren eigens definierten Lidl-internen Grenzwerten sind wir dabei meist noch strenger als die gesetzlichen Vorgaben.“ Eine Einschätzung der Ergebnisse der Albert Schweitzer Stiftung will Lidl nicht geben. Laut RTL News plane Lidl „langfristig“ auf die Haltungsstufen drei und vier für Frischgeflügel umzusteigen, um die Haltungsbedingungen für Tiere zu verbessern, betont aber: „Bei all unseren Bemühungen für Verbesserungen möchten wir jedoch unsere Versprechen einhalten und setzen uns aus grundsätzlicher Überzeugung daher nur Ziele, die realistisch erreichbar sind.“

Dr. Rupert Ebner, Tierarzt und ehemaliger Vizepräsident der Bayerischen Landestierärztekammer, kommentierte die Ergebnisse der Untersuchung mit deutlichen Worten: „Die Entscheidungsträger:innen im Lebensmitteleinzelhandel haben es in der Hand: Das Wohl der Tiere muss in den Mittelpunkt der Tierhaltung gestellt werden. Die Verwendung von Begriffen wie ‚Stallhaltung Plus‘ oder ‚Tierwohl‘ verharmlosen die bestehenden Verhältnisse in der realen Tierhaltung. Wir brauchen völlig neue Ansätze in Zucht, Haltung und Fütterung. In der Hühnermast sind Einheiten von 40.000 Tieren der Standard. Diese Situation ist katastrophal. Das, was wir unter Tierschutz in der Landwirtschaft verstehen, muss sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren.“

Hinzu kommen mindestens 156 Unternehmen, die sich auf die Herstellung von zellbasiertem Fleisch und Fisch konzentrieren, und mindestens 136 Unternehmen, die an modernen Fermentationsverfahren arbeiten. Laut eines neuen Reports des Good Food Institutes (GFI) arbeiten in Deutschland gegenwärtig mindestens 90 Unternehmen an Alternativprodukten auf Basis von Pflanzen, Zellkulturen oder Präzisionsfermentation. Der Report „Alternative Proteine in Deutschland” ist die erste umfangreiche Bestandsaufnahme zur kommerziellen, wissenschaftlichen und politischen Landschaft zu diesem Thema in Deutschland. 

Deutschland ist mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro der größte Markt für pflanzliche Alternativen in Europa — gefolgt von Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich – und allein in 2022 um 11 Prozent gewachsen. Der Umsatz mit pflanzenbasiertem Fleisch wuchs um 7 Prozent, bei pflanzlicher Milch waren es 13 Prozent. Im letzten Jahr haben deutsche Unternehmen, die Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte auf Basis von alternativen Proteinen herstellen, private Investitionen in Höhe von 53 Millionen Euro angezogen. Die Inflation wirkte sich laut GFI im Jahr 2022 bei den pflanzlichen Optionen weniger stark aus als bei den jeweiligen tierischen Produkten. In Deutschland haben die Menschen 2022 durchschnittlich 23,00 Euro für pflanzenbasierte
Lebensmittel ausgegeben und lagen damit im europäischen Vergleich an zweiter Stelle. Einzig die Niederländer haben mit 23,50 Euro pro Kopf mehr für Alternativprodukte ausgegeben. 

Das GFI schlägt in seinem Bericht zudem politische Maßnahmen vor, mit denen Deutschland den Sektor aktiv fördern und entwickeln kann. Unter anderem sollte die Bundesregierung laut GFI alternative Proteine zu einem zentralen Baustein der deutschen Nachhaltigkeits- und Innovationsstrategien machen. Zudem sollte Deutschland eine umfassende Roadmap für die Markteinführung alternativer Proteine entwickeln, die konkrete Ziele für das Jahr 2030 formuliert und diese mit politischen Maßnahmen unterlegt. Desweiteren schlägt das GFI vor, eine verlässliche und effiziente Umsetzung des
Zulassungsverfahrens für neuartige Lebensmittel auf der europäischen Ebene sicherzustellen, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. 

Das besondere an dem Buch: Die beiden haben die bekanntesten ukrainischen Küchenklassiker veganisiert sowie neue von der ukrainischen Küche inspirierte vegane Gerichte präsentiert. Die Fotografien der über 60 Gerichte stammen von den ukrainischen Schwestern Olga und Evgeniya Drach, die kurz vor dem Start des Projekts von Kiew nach Düsseldorf geflüchtet waren. Mittlerweile befinden sich die beiden wieder in ihrer Heimat. VeganNews-Gründer und Ernährungswissenschaftler Niko Rittenau hat das Projekt initiiert und als Herausgeber den Theorieteil beigesteuert. Die Hälfte des Verlagsgewinns wird an die ukrainischen Hilfsprojekte von Food for Life Global (FFL) gespendet.

FFL ist eine Organisation, die Bedürftige in Krisengebieten mit veganen Mahlzeiten und medizinischer Grundversorgung unterstützt. Während des Krieges in der Ukraine bereitet das Team von Food for Life Ukraine täglich über 11.000 warme pflanzenbasierte Mahlzeiten zu und verteilt sie an 59 Ausgabestellen. Das Team besteht aus mehr als 400 Helfern, ausschließlich Freiwillige, die sich gemeinsam für die Versorgung der bedürftigen Menschen einsetzen.

Bereits bis zum vergangenen März hat die Dr. Jacob’s Foundation die Verlagsspenden von Ventil Vegan verdoppelt und so wurden bereits 20.000 € für Food for Life Ukraine gespendet. Nun geht die Verdopplungs-Aktion in die zweite Runde! Jeder Euro, der bis zu einer Spendensumme von 10.000 € durch den Kauf eines Exemplars von »Vegan Kochen Ukraine« gespendet wird, wird verdoppelt!

Die Dr. Jacob’s Foundation ist eine Stiftung, die von Dr. Ludwig M. Jacob gegründet wurde. Seit über 20 Jahren unterstützt er gemeinsam mit seinem Unternehmen, der Dr. Jacob’s Medical GmbH, verschiedene Organisationen, Vereine und Projekte, die im Bereich Gesundheit, humanitäre Hilfe sowie Klima- und Naturschutz tätig sind. Nach dem Motto „Gutes tun kann so einfach sein“ engagiert er und seine Frau Suzanne sich außerdem für Kinder in Not, für Tiere und die Natur. In den letzten Jahren wurden über 1 Million vollwertige, pflanzliche Mahlzeiten an notleidende Menschen gespendet, 10.000 Tiere versorgt und mehr als 135.000 Bäume gepflanzt. Neben der Hilfe für die Ukraine hat die Stiftung Spenden für u.a. die vegane Ernährungsorganisation ProVeg und die Tierschutzorganisation Albert Schweitzer Stiftung verdoppelt. Zu Beginn des Jahres hat die Stiftung bekanntgegeben, dass sie seit Beginn der Pandemie insgesamt über 1 Million vegane Mahlzeiten in Krisengebieten finanziert hat, die von FFL an Bedürftige ausgegeben wurden.

»Vegan Kochen Ukraine« ist ein sinnschaffendes Gemeinschaftsprojekt, das nicht nur Normalität und Arbeitsperspektiven für alle Beteiligten geschaffem hat, sondern auch einen wertvollen Beitrag zu der Unterstützung der Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine beiträgt.