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20. April, 2023 / Katharina Frauenknecht

Deutschland: Produktion und Pro-Kopf-Verbrauch von Milch, Käse und Butter nehmen ab

Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank die hergestellte Menge an Konsummilch im Jahr 2022 in Deutschland um mehr als 6% auf rund 4,2 Mio. Tonnen. Der Pro-Kopf-Verbrauch erreichte mit 46,1 Kilogramm ein erneutes Rekordtief (-900 Gramm). Auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse ging um 760 Gramm zurück; die Herstellungsmenge sank auf 2,64 Mio Tonnen (-1%) und sank damit erstmals seit dem Jahr 2017. Auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter ging 770 Gramm zurück (13%), die Herstellunmgsmenge sank um 1%. Laut BZL könnten die Gründe dafür bei den gestiegenen Preisen für Milch und Milchprodukten sowie der zunehmende Absatz an pflanzlichen Milchalternativen liegen.

Jedoch stieg die Herstellung von Eiweißerzeugnissen aus Milch und Molke um rund 10%. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg 2022 um knapp 4% auf 610 Gramm. Eiweißerzeugnisse finden unter anderem Verwendung in Sportlernahrung, Schmelzkäsezubereitungen oder Backmischungen. Die Zahl milchkuhhaltender Betriebe sank von 54.800 auf 52.900. Mit insgesamt 23.000 Tieren weniger hielt damit jeder Milchviehbetrieb durchschnittlich 72 Tiere. Die durchschnittliche jährliche Milchleistung pro Kuh stieg allerdings erneut von 8.481 Kilogramm auf 8.499 Kilogramm.

Zuletzt teilte das BZL in einer Pressemitteilung mit, dass sich der Abwärtstrend des Fleischverzehrs in Deutschland in 2022 fortgesetzt hat: Mit 52 Kilogramm pro Person sank der Pro-Kopf-Fleischverzehr im Vergleich zu 2021 um rund 4,2 Kilogramm und ist so niedrig wie noch nie seit Beginn der Verzehrsberechnung im Jahr 1989. Laut BZL könnte ein möglicher Grund für den sinkenden Fleischverzehr die anhaltende Tendenz zu einer pflanzenbasierten Ernährung sein.

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