Montreal Declaration on Animal Exploitation: über 500 Philosophen plädieren für Ende der Tierausbeutung
Montreal Declaration on Animal Exploitation: über 500 Philosophen plädieren für Ende der Tierausbeutung
Zum Welttierschutztag am 4. Oktober wurde die „Montreal Declaration on Animal Exploitation“ zur Beendigung der Tierausbeutung veröffentlicht, die mittlerweile von über 530 renommierten Forschern im Bereich der Moralphilosophie und der politischen Philosophie unterzeichnet wurde. Unter ihnen sind viele bekannte Namen wie Peter Singer (Autor von „Animal Liberation“), Friederike Schmitz (Autorin von „Anders satt – Wie der Ausstieg aus der Tierindustrie gelingt), Richard Ryder (Autor von „Animal Revolution“) und Carol J Adams (Autorin von „The Sexual Politics of Meat“).
In der Deklaration erklären sie die Ausbeutung von Tieren für ungerecht und moralisch nicht vertretbar, da sie mit einem schwerwiegenden Verstoß gegen die grundlegendsten Interessen nicht-menschlicher Tiere einhergeht. Auch die Angehörigkeit einer anderen Spezies ändere nichts an diesem Umstand: „Auch wenn es natürlich erscheint, dass die Interessen von Tieren weniger zählen als die vergleichbaren Interessen von Menschen, hält diese speziesistische Intuition einer genauen Prüfung nicht stand. Bei sonst gleichen Bedingungen kann die bloße Zugehörigkeit zu einer biologischen Gruppe (unabhängig davon, ob sie durch die Art, die Hautfarbe oder das Geschlecht definiert wird) keine ungleiche Berücksichtigung oder Behandlung rechtfertigen.“
Auch die unterschiedlichen Grade an Intelligenz schließen die Autoren als Rechtfertigung der Ausbeutung aus: „Bestimmte hoch entwickelte kognitive Fähigkeiten führen zwar zu besonderen Interessen, die wiederum eine besondere Behandlung rechtfertigen können. Aber die Fähigkeiten eines Menschen […] ändern nichts an der Berücksichtigung seines Interesses, Freude zu empfinden und nicht zu leiden. Die Interessen der Intelligenten unter uns zählen nicht mehr als die entsprechenden Interessen der weniger Intelligenten. Etwas anderes zu behaupten, würde bedeuten, die Menschen nach Fähigkeiten zu bewerten, die keine moralische Relevanz haben. Eine solche ableistische Haltung wäre moralisch nicht zu rechtfertigen.“
Sie schlussfolgern: „Die Ausbeutung von Tieren ist von Grund auf ungerecht, weil sie den Tieren unnötig schadet. Dementsprechend ist es unerlässlich, auf ihre Abschaffung hinzuarbeiten […].“