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19. April, 2022 / Katharina Frauenknecht

Tierschutz- & Verbraucherorganisationen kritisieren geplante Haltungskennzeichnung

Offener Brief an Cem Özdemir: Tierschutz- & Verbraucherorganisationen kritisieren geplante Haltungskennzeichnung

In einem offenen Brief an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir kritisieren die Organisationen Foodwatch, PETA und 18 weitere die geplante Kennzeichnung der Haltungsbedingungen von tierischen Lebensmitteln. Die Tierhaltungskennzeichnung soll verbindlich Fleisch sowie Transport und Schlachtung umfassen und nach dem Vorbild der 0-1-2-3-Kennzeichnung auf Eiern gestalten werden. „Das Tierhaltungslabel ist ein staatliches Täuschungslabel, wenn den VerbraucherInnen vorgegaukelt wird, sie würden beim Einkauf über Wohl und Wehe der Tiere entscheiden.“, sagte Matthias Wolfschmidt, Tierarzt und internationaler Strategiedirektor von foodwatch. 

Die meisten Nutztiere litten unter vermeidbaren Krankheiten und Schmerzen, und zwar sowohl in konventionellen als auch in Biobetrieben, in kleinen Höfen ebenso wie in Tierfabriken. Ein Label, das alleine die unterschiedlichen Haltungsformen kennzeichnet, könne deshalb niemals eine Lösung für die massiven Tierschutzprobleme sein. Vielmehr brauche es gesetzliche Vorgaben. „Es ist nicht die Aufgabe des Landwirtschaftsministers, der ja auch Minister für Tierschutz ist, Verantwortung für den Tierschutz auf die Kaufentscheidung der Konsument:innen zu übertragen, sondern er ist verpflichtet, für die Umsetzung des Tierschutzgesetzes Sorge zu tragen“, sagte Dr. Claudia Preuß-Ueberschär von der Vereinigung Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft.

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