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15. November, 2022 / Katharina Frauenknecht

USA: FDA kündigt Strategie-Entwicklung für tierversuchsfreie Forschungsverfahren für 2023 an

USA: FDA kündigt Strategie-Entwicklung für tierversuchsfreie Forschungsverfahren für 2023 an

Die US-Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) hat angekündigt, 2023 eine „umfassende Strategie“ für den Ersatz von Tierversuchen durch Alternativmethoden zu entwickeln. Dafür hat die Behörde 5 Mio. US-Dollar beantragt. Parallel dazu leitet die amerikanische Regierung den Übergang zur tierversuchsfreien Forschung gesetzlich ein: Der US-Senat verabschiedete den „Modernization Act“ der FDA, welcher erlaubt Medikamente auch auf Basis tierversuchsfreier Verfahren zuzulassen.

Weitere Länder, die den Ausstieg einleiten, sind England, die Niederlande und Norwegen. Im Jahr 2014 kündigte England an, den Einsatz von Tierversuchen in der wissenschaftlichen Forschung zu reduzieren und diese durch „wissenschaftlich gültige Alternativen“ zu ersetzen. Die Niederlande legten 2016 als erster EU-Mitgliedstaat eine strukturierte und differenzierte Ausstiegsstrategie vor und Norwegen hat 2020 angekündigt einen konkreten Plan für den Übergang hin zu tierversuchsfreien Verfahren vorzulegen.

„Die umfassenden Pläne der USA und der anderen Länder zeigen, dass die Förderung tierversuchsfreier Verfahren nicht nur aus ethischen Gründen geboten ist. Es geht um bessere Forschungsergebnisse und darum, Produkte günstiger und schneller auf den Markt zu bringen. Die Bundesregierung sollte die angekündigte Reduktionsstrategie zu Tierversuchen also auch im Hinblick auf den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland zügig anpacken. Als ersten Schritt sollte sich Deutschland dafür einsetzen, dass auch die EU die tierversuchsfreie Zulassung von Medikamenten ermöglicht“, fordert Christina Ledermann, Vorsitzende des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte.

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