Wien: Gespräche über ein Verbot für Pferdekutschen bei heißen Temperaturen bleiben erfolglos
Wien: Gespräche über ein mögliches Verbot für Pferdekutschen bei heißen Temperaturen bleiben erfolglos
Die von dem österreichischen Tierschutzminister Johannes Rauch angekündigten Gespräche zwischen der Stadt Wien und dem Bund zu einem Verbot von Pferdekutschen bei heißen Temperaturen bleiben erfolglos. Eine Temperaturregelung sei derzeit „aufgrund der Rechtslage“ nicht möglich. Nun soll eine neue Studie Klarheit über die tatsächlichen Auswirkungen der heißen Jahreszeit auf Fiakerpferde bringen.
Die Diskussion erreichte vergangene Woche allerdings eine weitere Stufe, als das Wiener Handelsgericht einem Fiakerunternehmen recht gab, welches den Verein gegen Tierfabriken (VGT) verklagt hatte. Dieser hatte Fiakerunternehmen Tierquälerei unterstellt. Laut dem Gericht erfolge die Haltung der Fiakerpferde im Einklang mit der Tierhaltungsverordnung. Bei seinem Urteil stützte sich das Gericht neben den Angaben des zuständigen Veterinäramtes auf die Untersuchungen der Wiener Tierärztin Dr. Isabella Copar, die innerhalb von sechs Jahren knapp 2.000 Untersuchungen an Fiakerpferden durchgeführt und keine gesundheitlichen Probleme aufgrund von Hitze festgestellt hatte. VGT kündigte Berufung an. „Zuerst wurde wochenlang diskutiert, sogar über die Abschaffung der Fiaker, doch ausgerechnet nach den ungewöhnlich heißen Junitagen soll jetzt wieder gar nichts passieren? Zuerst sagt die Stadt Wien, der Bund sei zuständig, dann sagt der Bund, die Stadt Wien sei zuständig. Jetzt sind sich beide scheinbar einig geworden, dass niemand zuständig sei und man „leider“ gar nichts machen könne. Ein völliges Politikversagen, die Leidtragenden sind wie immer die Tiere. […] Wir werden uns weiter für die Pferde einsetzen, bis versprochene Änderungen auch umgesetzt werden“, sagte der VGT-Kampagnenleiter Georg Prinz.