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30. Juni, 2023 / Jakob Jonas

Deutschland: Strafen für Tierquälerei sind noch viel zu gering

Die Frage nach angemessenen Strafen bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sorgt für eine kontroverse Debatte in Deutschland. Tierschutzorganisationen und Aktivisten beklagen die derzeitigen Strafen als unzureichend und fordern eine Verschärfung der Gesetze. Ein Datenprojekt, das von mehreren Tierschutzorganisationen durchgeführt wurde und dem ARD-Magazin Fakt vorliegt, dokumentiert die mangelnden rechtlichen Konsequenzen bei Tierquälerei.

Tierschützer bemängeln nicht nur die geringen Strafen nach solchen Skandalen, sondern auch die mangelnde Umsetzung des Tierschutz-Strafrechts. Oftmals werden Verfahren eingestellt, und meistens werden Mitarbeiter der unteren Hierarchieebene oder Kleinbetriebe angeklagt, obwohl die Verstöße oft auf strukturelle Probleme und Fehler in der Organisation des Betriebs zurückzuführen sind.

Im Koalitionsvertrag wurde vereinbart, dass höhere Strafen eingeführt werden sollen, darunter eine Erhöhung des Strafmaßes auf fünf Jahre. Zudem soll das bisher eher verwaltungsrechtliche Tierschutzgesetz ins Strafgesetzbuch aufgenommen werden. Tierschützer kritisieren jedoch die ausbleibenden Fortschritte und fordern eine konsequente Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen, um Tierquälerei effektiver zu bekämpfen und Tierrechte besser zu schützen.

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