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29. Juli, 2022 / Katharina Frauenknecht

EU-Tierversuchsstatistik 2019: Fast 12 Millionen Tiere für Versuche ausgebeutet

EU-Tierversuchsstatistik 2019: Fast 12 Millionen Tiere für Versuche ausgebeutet

Laut einer kürzlich veröffentlichten Statistik der EU-Kommission wurden 2019 knapp 12 Millionen Tiere in europäischen Tierversuchslaboren ausgebeutet, was ein ähnliches Niveau zu den Vorjahren darstellt. Für die Folgejahre wurden noch keine Zahlen veröffentlicht. Die Tierversuchsstatistik umfasst die Daten von 28 Mitgliedsstaaten sowie das Land Großbritannien, das 2019 noch der EU angehörte und Norwegen.

Über 10 Millionen Tiere (10.608.764 ) wurden direkt in Tierversuchen „verwendet“ und mehr als eine Million (1.218.922) starben für den Erhalt bzw. die Erstellung genetisch veränderter Zuchtlinien. Tiere, die aufgrund ihres Alters, Geschlechts oder genetischer Merkmale nicht verwendet und getötet werden, sind darin noch nicht inkludiert. Neben zahlreichen anderen Tieren wurden Mäuse (5.515.089), Fische (2.574.857), Ratten (992.667), Affen (10.203, von denen laut dem Ärzteverein Ärzte gegen Tierversuche ein Großteil in Giftigkeitstests leiden und sterben mussten), Kaninchen (364.400), Hunde (20.641) und Katzen (3.708) für Tierversuche ausgebeutet.

Wie auch in den Jahren zuvor nimmt Deutschland (2.202.592 Gesamttierzahl) hinter Großbritannien (2.304.461 Tiere) und vor Frankreich (1.865.403 Tiere) im europöischen Vergleicht den zweiten Platz ein. Bezogen auf die direkt in Tierversuchen eingesetzten Tiere liegt Deutschland mit 1.855.795 Tieren sogar auf Platz eins. 

Noch bis Ende August kämpft die europäische Bürgerinitiative „Save Cruelty Free Cosmetics“ für eine Gewährleistung und Stärkung des Verbots von Tierversuchen bei kosmetischen Mitteln innerhalb der EU. Denn obwohl Tierversuche für kosmetische Produkte und deren Inhaltsstoffe im Jahr 2009 in Europa verboten wurden und seit 2013 ein Verbot des Verkaufs von an Tieren getesteten Kosmetika gilt, verlangt die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) neue Tierversuche für bestimmte Inhaltsstoffe – selbst für solche, die ausschließlich in Kosmetika verwendet werden, sowie für Inhaltsstoffe, deren Verwendung seit langem als sicher gilt. Um dies zu verhindern, benötigt die Initiative bis Ende August noch knapp 400 Tausend Unterschriften um die für den Erfolg der Kampagne benötigten eine Million Unterschriften zu erreichen.

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