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12. Juli, 2023 / Elena Arnold

Japan plant, das Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln auszuweiten, um vegane Touristen anzulocken

Japan plant, das Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln auszuweiten, um vegane Touristen anzulocken. Die Regierung hat erkannt, dass immer mehr Touristen nach veganen Optionen suchen. Die traditionelle japanische Küche basiert jedoch größtenteils auf Fleisch und Fisch. Um den Tourismus anzukurbeln und die Bedürfnisse der veganen Touristen zu erfüllen, arbeiten die Städte Tokio und andere Großstädte daran, ihr Angebot an veganen Gerichten zu erweitern.

Tokio, als eine der beliebtesten Reiseziele in Japan, hat bereits Maßnahmen ergriffen, um veganfreundliche Restaurants zu fördern. Die Stadtverwaltung hat spezialisierte Restaurantführer veröffentlicht, Subventionen für Unternehmen angeboten, die vegane Optionen anbieten, und zwei vegetarische und vegane Köche als „Tourismusbotschafter“ eingestellt.

Ein Beispiel für den Erfolg dieser Maßnahmen ist das Restaurant Saido in Meguro City, Tokio. Der Besitzer, Katsumi Kusumoto, bietet vegane Versionen japanischer Klassiker an, wie zum Beispiel einen gegrillten Aal, der ausschließlich aus Gemüse und Tofu hergestellt wird. Mehr als die Hälfte seiner Kunden sind laut eigener Aussage ausländische Touristen, die zuvor Schwierigkeiten hatten, in der gehobenen Gastronomie von Tokio vegane Optionen zu finden. Die Regierung von Tokio hat auch Schulungen und Seminare für Restaurantbesitzer durchgeführt, um ihnen dabei zu helfen, vegane Alternativen zu traditionellen Zutaten zu entwickeln, wie zum Beispiel Fischflocken oder Schweineknochenbrühe.

Trotz dieser Fortschritte gibt es immer noch Herausforderungen für vegane Touristen in Japan. Traditionelle japanische Gerichte enthalten oft tierische Zutaten wie Fischbrühe, Fischsauce und getrocknete Garnelen, selbst in vermeintlich vegetarischen oder veganen Gerichten. Dies erschwert die Suche nach rein pflanzlichen Optionen. Eine Organisation namens VegeProject Japan setzt sich dafür ein, mehr Restaurants dazu zu bringen, pflanzliche, vegane oder vegetarische Gerichte anzubieten. Sie versuchen, Köche davon zu überzeugen, alternative Zutaten zu verwenden und traditionelle Zutaten wie Dashi-Brühe zu ersetzen, die häufig in der japanischen Küche verwendet werden.

Wie auch hierzulande, gibt es in Japan einen Trend hin zu veganen Ersatzprodukten. Zum Beispiel hat das Unternehmen Boldly eine Vielzahl von veganen Meeresfrüchteprodukten auf den Markt gebracht, die hauptsächlich aus Konjac, einer Wurzelgemüsesorte, hergestellt werden. Diese Produkte umfassen Lachs, Thunfisch, Krabbenstäbchen und vieles mehr. Dies ermöglicht es veganen Touristen, traditionelle japanische Gerichte zu genießen, ohne auf den Geschmack und die Textur von Meeresfrüchten zu verzichten.

Ein weiteres Beispiel ist das pflanzliche Wagyu-Rindfleisch, das von Top Tier Foods entwickelt wurde. Es handelt sich um eine Sojabasis, die nach traditionellen japanischen Kochmethoden und Gewürzen hergestellt wird. Das Unternehmen hat es geschafft, eine Textur und einen Geschmack zu erzeugen, die dem echten Wagyu-Rindfleisch sehr nahekommen. Dies ermöglicht es veganen Touristen, die berühmte Delikatesse Japans zu genießen, ohne tierische Produkte zu konsumieren.

Die Bemühungen, das Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln in Japan zu erweitern, kommen auch dem wachsenden Trend des veganen Tourismus entgegen. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine pflanzliche Ernährung und suchen nach Reisezielen, die ausreichend vegane Optionen bieten. Apps wie Vegvistis und Happy Cow helfen Reisenden dabei, vegane Restaurants und Geschäfte in über 80 Ländern zu finden. Die Nachfrage nach veganem Tourismus wächst weltweit, und Japan möchte sich als attraktives Reiseziel für vegane Touristen positionieren.

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