Wholey-Gründer Philipp Stahr im Interview: Wie Wholey Nachhaltigkeit, Ethik und Veganismus vereint
Philipp Stahr ist ehemaliger Bundesliga-Hockeyspieler – und Mitgründer der veganen Frühstücksmarke Wholey. Von Smoothies bis hin zu Cereals, Ziel ist die gesunde Revolution des Frühstücksregals. Und sie sind auf bestem Weg, dieses Ziel zu erreichen. Wir haben uns mit ihm zusammengesetzt.
Vom Lebenshof bis hin zum Start-Up und vom Kochen bis hin zum Gesang: Überall finden sich bereits unzählige Menschen, die den deutschsprachigen Veganismus entscheidend mitbewegen. Es wird Zeit, dass wir ihre Geschichten erzählen – und das tun wir ab jetzt regelmäßig im neuen Format Plantbased Personalities!
Den Anfang macht Philipp Stahr – ehemaliger Bundesliga-Hockeyspieler und Mitgründer von Wholey. Nach viralen Smoothie-Bowls und den Anfängen in der Gastronomie erobert Wholey heute nach und nach das Frühstücksregal in den Supermärkten und der Drogerie. Die Mission: Gesundes Frühstück für alle. In der Konsequenz sind alle Produkte vegan, bio und möglichst zuckerarm. Im Interview erzählt uns Philipp unter anderem was er als Kind eigentlich werden wollte – und was ihn heute dazu motiviert, mit veganen Produkten den Markt aufzumischen.
VeganNews: Hi Philipp, Schön, dass du Zeit für uns gefunden hast. Lass uns mit etwas Persönlichem starten: Bist du eher ein Morgenmensch oder eine Nachteule? Und was darf bei deinem perfekten Frühstück auf keinen Fall fehlen?
Philipp Stahr: Früher war ich definitiv eine Nachteule, was auch daran lag, dass wir unter der Woche teilweise drei- bis viermal bis 22:00 Uhr Training hatten. Die Unizeit hat es auch eher zugelassen, wenn man die ersten Stunden des Tages ruhiger angegangen ist. Mittlerweile bin ich jedoch eher ein Morgenmensch. Dafür sind in erster Linie meine Kinder verantwortlich, die spätestens um 6:30 Uhr Action haben wollen.
VeganNews: Wie wir wissen, bist du mittlerweile erfolgreicher Gründer und Geschäftsführer von Wholey. Was wolltest du denn eigentlich als Kind werden? Spielten Bowls damals schon eine große Rolle?
Philipp Stahr: Von Cowboy bis hin zu Pirat, Polizist und Superheld war vieles dabei. Etwas später wollte ich dann Fußballmanager werden. Tatsächlich wusste ich aber sehr lange nicht, was ich eigentlich wirklich machen möchte und was mich erfüllt. Mittlerweile bin ich jedoch super happy in meinem Job in der Lebensmittelbranche und kann mir die Bowls nicht mehr aus meinem Leben wegdenken.
VeganNews: Wholey hat sich mittlerweile weit über die vegane Szene hinaus einen Namen gemacht. Wenn wir aber erstmal Back to the Roots gehen: Gab es einen ‚Aha‘-Moment, der dich zur Gründung von Wholey motiviert hat?
Philipp Stahr: Der „Aha-Moment“, dass etwas in der Lebensmittelindustrie schiefläuft, kam mit der zunehmenden Beschäftigung mit dem Thema Ernährung. Als Leistungssportler wird man zwangsläufig zu einem halben Ernährungsexperten, und dabei wurden mir die Augen dafür geöffnet, dass nur ein Bruchteil der Anbieter und Produzenten von Lebensmitteln die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten sowie das Wohl des Planeten an erste Stelle setzen. Bei der Vermarktung der Produkte zeigen sie oft keine Skrupel, und die fehlende Kenntnis sowie die Naivität der Konsumentinnen und Konsumenten werden viel zu oft ausgenutzt. Irgendwann beschlossen mein Bruder, zwei Freunde und ich, dass wir es besser machen können und dass die Branche dringend neue Akteure auf dem Markt braucht.
VeganNews: Nachhaltigkeit, Ethik, Veganismus – das sind nicht nur Geschäftsprinzipien für dich. Wie verbindest du diese Werte mit deinem Leben innerhalb und außerhalb von Wholey? Gibt es Hobbies oder Leidenschaften, die dir helfen, diese Balance zu halten?
Philipp Stahr: Seit dem ersten Tag leben wir bei Wholey nach sehr klaren Prinzipien und Werten, die ich zu 100% teile und von denen ich weiß, dass sie auch unsere Mitarbeiter täglich motivieren. Hier verbinden sich ganz natürlich die beiden Bereiche, und es fühlt sich gut an, dass man mit seinen eigenen Ressourcen und Fähigkeiten nicht nur sein eigenes Wohl optimiert, sondern auch einen Mehrwert für die Gesellschaft und den Planeten schaffen kann. Meine Familie ist aktuell mein größtes und zeitintensivstes Hobby neben Wholey, und besonders den Kleinen möchte ich schließlich eine lebenswerte Zukunft hinterlassen.
VeganNews: Euer Team hat Online-Marketing ziemlich früh verstanden. Fast 400.000 Follower bei TikTok sprechen für sich – und die Kooperation mit den mittlerweile international bekannten Elevator Boys sticht da nochmal mehr ins Auge. Warum habt ihr die Elevator Boys als Gesichter von Wholey ausgewählt und wie kam die eigene Cereal Sorte zustande?
Philipp Stahr: Wir haben uns eher zufällig kennengelernt, als wir gerade am Anfang der Entwicklung unserer eigenen Cerealien-Reihe standen. Als die Jungs davon erfuhren, waren sie sofort Feuer und Flamme, und nachdem wir uns schnell sehr sympathisch fanden, kam der Gedanke auf, dass wir doch eine Sorte gemeinsam auf den Markt bringen könnten. Der Hauptgrund für die Zusammenarbeit war die enorme Motivation der Jungs und die persönliche Überzeugung, die dahinterstand.
VeganNews: Kreativität spielt in eurer knalligen Bildsprache und in der Entwicklung neuer Produkte eine große Rolle. Welche Dinge inspirieren dich persönlich?
Philipp Stahr: Mich fasziniert die Kraft kreativer Ideen. Hierin sehe ich tatsächlich auch den großen Vorteil, den wir mit Wholey gegenüber den Giganten der Branche haben. Mit Wholey wollen wir nicht nur bessere Produkte auf den Markt bringen, sondern auch ein positives Lebensgefühl vermitteln. Ernährung soll schließlich auch Spaß machen, und genau das möchten wir mit Wholey ausstrahlen. Daher auch unser Slogan: „Good Food. Good Mood.“
VeganNews: Wenn du ein Wholey-Produkt wärst, welches wärst du und warum?
Philipp Stahr: Ich wäre vermutlich unsere Nuss-Nougat-Creme „Wholey Sh!t“. Ich hatte den Namen damals durchgesetzt, weil ich Menschen gerne zum Lachen bringe und Ironie sowie Sarkasmus fließend beherrsche. Man muss das Leben hier und da auch mal mit einem Augenzwinkern betrachten und sollte sich selbst nie zu ernst nehmen.
VeganNews: Schauen wir in die Zukunft: Wo siehst du Wholey in fünf Jahren?
Philipp Stahr: Als bekannte Marke, die für Freude, Geschmack und Qualität steht, die im Großteil der Supermarktregale Europas zu finden sein wird und die ein fester Bestandteil der Frühstücksgewohnheiten geworden ist.
VeganNews: Zum Ende noch deine Empfehlung an unsere Community: Film, Musik, Restaurant oder Urlaubsziel – was hat dich in letzter Zeit begeistert?
Philipp Stahr: Mich begeistern alle Formen von Roadtrips: Ohne große Pläne einfach losfahren und ein wenig die Welt erkunden. So haben wir letztens super viele schöne Orte in Italien entdeckt, zum Beispiel Lucca, Bassano del Grappa oder Montalcino.
Engagierter Journalismus braucht Finanzierung. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Wholey entstanden.