Bis spätestens 2030 bieten Aldi Nord und Aldi Süd in Deutschland nur noch Trinkmilch aus den Haltungsformen 3 und 4 an. Auch Edeka und Netto wollen dieses Jahr das Trinkmilch-Sortiment ihrer Eigenmarken auf die Haltungsformen 2 oder höher umstellen. Rewe plant diesen Schritt bis spätestens Ende 2025.

Einerseits ist es natürlich schön zu sehen, dass die Nachfrage nach mehr Tierwohl zu zeigen scheint, dass immer mehr Verbraucher Interesse an besseren Lebensbedingungen für sogenannte „Nutztiere“ zeigen und der Markt darauf reagiert. Allerdings suggerieren die vier Haltungsformen ebenfalls, dass die Ausbeutung von Tieren ethisch vertretbar ist, solange sie „human“ umgesetzt wird und die Tiere ein „gutes Leben“ hatten. Am Ende des Tages erleiden sogenannte „Nutztiere“ auch bei der „Premium-Stufe“ den Tod und werden für unsere Zwecke ausgebeutet.

Eine Umfrage mit mehr als 2.000 Verbraucherinnen und Verbrauchern in ganz China hat ergeben, dass 90 % der Befragten kultiviertes Fleisch essen würden. 30 % würden es sogar zu ihrer Hauptproteinquelle machen, sollte es den gleichen Geschmack und die gleiche Beschaffenheit wie herkömmliches Fleisch erreichen.

Laut der Heinrich Böll Stiftung entfällt auf China fast ein Drittel des gesamten heutigen Fleischkonsums (obwohl der Pro-Kopf-Verbrauch bei weniger als der Hälfte des Verbrauchs in den USA liegt), wodurch China der Staat mit dem größten Fleischkonsum weltweit ist.

Als erste Kommune in Deutschland vergibt Rodgau künftig keine städtischen Flächen mehr an Zirkusse oder Veranstalter, die Tiere jedweder Art zur Schau stellen. Im Dezember hatte die Stadtverordnetenversammlung dahingehend einem Antrag der Fraktion der Tierschutzpartei mehrheitlich zugestimmt.

In einigen Gemeinden und Städten besteht solch ein Verbot nur für „exotische“ oder Wildtiere. Die Tierrechtsorganisation PETA  hofft, dass weitere Städte und Gemeinden diesem Beispiel folgen und setzt sich auch auf Bundesebene mit einer Petition für eine Regelung ein, die alle Tierarten einschließt.

Das schwedische Unternehmen Mycorena AB entwickelt den weltweit ersten Fettinhaltsstoff auf Pilzbasis, der sich wie tierisches Fett verhält und vegane Gerichte „fleischiger“ macht. „Wir freuen uns Fleischersatz auf Pilzbasis über Mycoprotein hinaus auf die nächste Stufe zu heben und wir wollen unsere Kunden schnellstmöglich über unser Beta-Testprogram daran teilhaben lassen, worüber sie bereits in den kommenden Monaten die Möglichkeit haben werden unseren Lösungsansatz [für Fleischalternativen] zu testen“, sagt Dr. Paulo Teixeira, CIO.

Der Prager Stadtrat Adam Zábranský hat angekündigt, dass ab dem 1. Januar 2023 Pferdekutschen in der Altstadt und dem Zentrum der Stadt verboten werden. Mit diesem neuen Verbot schließt sich Prag anderen Metropolen wie Paris, London, Oxford, Barcelona, Montreal, Rom, Chicago, Salt Lake City, Las Vegas und Palm Beach an. Zábranský erklärte dazu, dass die Stadt die Kampagne „Ein Pferd ist keine Maschine“ unterstützt, durch die Tierschützer auf die Grausamkeit der Touristenattraktion aufmerksam machen. Zur Untermauerung dieser Behauptung teilte Zábranský mit, dass die Kutschen nicht in die modernen Städte von heute gehören.

Eine neue Studie, die im Fachmagazin „Nature Food“ erschien, kommt zu dem Ergebnis, dass eine vegane Ernährung in Ländern mit hohem Einkommen die direkt der landwirtschaftlichen Produktion zuordenbaren Treibhausgasemissionen um 61 % senken und gleichzeitig die Kohlenstoffbindung erhöhen könnte, wenn das dadurch verschonte Land wieder in seine ursprüngliche natürliche Vegetation zurückversetzt würde. Das Ergebnis der Studie legt laut Experten nahe, dass alleine die Wiederherstellung der Ökosysteme durch eine Ernährungsumstellung der Bevölkerung reicher Länder das Potenzial habe, den Emissionsausstoß so zu reduzieren, dass diese Staaten nur durch diese Maßnahme das 1,5-Grad-Ziel erreichen.

Katjes wird in diesem Jahr einen Großteil seiner Fruchtgummis auf vegan umstellen. Dafür startete der Süßwarenhersteller eine neue Werbekampagne mit Bonnie Strange, die selbst seit Jahren überzeugte Veganerin ist. Nun folgen die ersten auf vegan umgestellten Fruchtgummis: Wunderland-Rainbow-Edition, Grün-Ohr-Hase, Wunderland Sauer und Fred Ferkel sind jetzt vegan! 

Seit 2016 kommen die Fruchtgummis zwar ohne tierische Gelatine aus, sind jedoch zum Teil noch mit Bienenwachs überzogen.

Eine neue Kostenstudie, im Rahmen des Veganuary durchgeführt vom gemeinnützigen Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE), fand heraus, dass vegane Speisen im Durchschnitt günstiger sind als mischköstliche Gerichte und somit das Vorurteil unbegründet ist, dass eine vegane Ernährung zwingend teurer sein muss. Für die Studie verglichen die Experten die Preise der Zutaten für 20 deutsche Lieblingsgerichte, wie Salami-Pizza und Rahmgeschnetzeltes mit Spätzle, miteinander. Bei „Fleisch“-Gerichten sparen Veganer demnach rund 32 % bei Bio-Qualität und 10 %, wenn für das omnivore Gericht Fleisch aus konventioneller Erzeugung verwendet wird. Nur Fischgerichte mit konventionell erzeugten tierischen Zutaten sind derzeit noch günstiger als ihre pflanzlichen Alternativen – doch auch hier schneidet die vegane Ernährung bei der Bio-Variante günstiger ab.

In Italien stimmte der Senat unlängst für ein dauerhaftes Verbot der inländischen Pelztierzucht und somit werden innerhalb der kommenden 6 Monate die letzten zehn Nerzfarmen geschlossen. Damit ist Italien das 16. Land in Europa, das die Pelztierzucht verbietet. Bereits 2019 stellte in Deutschland die letzte Pelztierfarm ihren Betrieb ein. In Österreich sind Pelzfarmen bereits seit 2005 gesetzlich verboten und auch in der Schweiz gibt es bereits keine Pelzfarmen mehr.

Das israelische Biotechnologieunternehmen Future Meat Technologies mit Sitz in Jerusalem, das aus tierischen Zellen hergestellte Hühner-, Lamm- und Rindfleischprodukte herstellt, hat in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 347 Mio. USD aufgebracht – die bisher größte Einzelinvestition in ein Unternehmen für kultiviertes Fleisch. Prof. Yaakov Nahmias, Gründer und CEO von Future Meat, erklärte gegenüber Bloomberg, dass das Unternehmen die Mittel für den Bau einer Produktionsanlage in den Vereinigten Staaten verwenden wird und hofft später im Jahr 2022 in den USA auf den Markt zu kommen, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung. Im vergangenen Sommer eröffnete Future Meat in Rehovot, dem Hauptsitz des Unternehmens, die nach eigenen Angaben weltweit erste industrielle Produktionsanlage für kultiviertes Fleisch mit einer Produktionskapazität von 500 Kilogramm pro Tag.
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp

Wie das Statistische Bundesamt Destatis mitteilte, ist die Anzahl der Schweine, die 2021 in Deutschland gehalten wurden (23,6 Millionen) die niedrigste seit dem Jahr 1996. Da die Zahl der schweinehaltenden Betriebe ebenfalls abnahm, erhöhte sich allerdings der durchschnittliche Schweinebestand je Betrieb. Die Statistiken über den Fleischkonsum pro Kopf sowie die Importzahlen aus dem letzten Jahr sind zwar noch nicht veröffentlicht, aber laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch im Jahr 2020 mit 57,3 Kilogramm so niedrig wie noch nie seit Berechnung des Verzehrs im Jahr 1989. Des Weiteren sanken laut BLE die Fleischimporte 2020 im Vergleich zu 2019. Knapp die Hälfte des verzehrten Fleisches ist Schweinefleisch.

Seit 1. Januar 2022 wird der Haferdrink Oatly Barista in der Bordgastronomie von ICE und Intercity als erste pflanzliche Milchalternative angeboten.Den Haferdrink Oatly Barista gibt es zunächst als Ergänzung zum Fairtrade-zertifizierten Filterkaffee und Caffè Crema. „Wir bei Oatly wollen ein nachhaltiges Nahrungsmittelsystem vorantreiben, denn das ist nicht nur für die menschliche Gesundheit, sondern vor allem für das Klima essenziell. Um das zu erreichen, müssen wir den Umstieg auf eine mehr pflanzliche Ernährung möglichst einfach machen, indem schmackhafte pflanzliche Produkte für möglichst viele Konsumenten verfügbar sind. Wir sind stolz darauf, dass der Deutsche Bahn Konzern nun Oatly als erste pflanzliche Milchalternative einführt. Und wir hoffen, dass viele weitere große Unternehmen diesem Beispiel folgen”, erklärt Tobias Goj, General Manager Oatly Germany.

Zum dritten Mal startete 2022 der Veganuary in Deutschland. Dabei wurde dieses Jahr ein Rekord aufgestellt: mehr als 200 deutsche Unternehmen aus den Bereichen Einzelhandel, Produktion und Gastronomie investierten konsequent in vegane Produkte und Aktionen und erweitern ihr Portfolio an pflanzlichen Angeboten. Die globale Kampagne motiviert Menschen, als Neujahrsvorsatz eine pflanzenbasierte Ernährung auszuprobieren und unterstützt alle Teilnehmenden während des Aktionsmonats mit umfangreichen Informationen und Rezepten.

„Angesichts des massiven Engagements der deutschen Wirtschaft wird der Lebensmittelmarkt im Januar 2022 einen weiteren veganen Boom erleben. Der Veganuary wird 2023 noch mehr Verbraucherinnen und Verbraucher dazu einladen, die Vorteile einer pflanzenbasierten Ernährung zu entdecken“, sagt Katharina Weiss-Tuider, Leiterin der Non-Profit-Organisation Veganuary Deutschland.

Jährlich wurden bisher mehr als 40 Millionen männliche Küken in Deutschland kurz nach dem Schlüpfen routinemäßig getötet, weil sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen. Seit dem 1.1.2022 ist das Töten von geschlüpften Eintagsküken verboten – ausgenommen sind allerdings Maßnahmen bei Tierseuchen oder Tierversuche. Damit reagiert der Gesetzgeber auf ein Urteil aus dem Jahr 2019. Damals entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass Tierschutzbelange schwerer wiegen als wirtschaftliche Interessen der Hennenzüchter und erklärte die Praxis nur noch für eine Übergangszeit für zulässig. Ab dem 1.1.2024 wird zudem das Töten von Hühnerembryonen im Ei nach dem 6. Bebrütungstag untersagt.

Damit ist das Sterben von männlichen Küken allerdings dennoch auch in Zukunft nicht gänzlich beendet und es tritt an anderer Stelle ein neues Problem auf: die getöteten Eintagsküken dienen aktuell als Futter in Zoos, Falknereien und anderen Unternehmen für deren carnivore Tiere. Wenn es zukünftig kein Töten der Küken mehr gibt, müssen andere Tiere dafür sterben. Solange Zellkulturfleisch also noch nicht am Markt erhältlich ist, bringen derartige Reformen innerhalb der sogenannten Nutztierhaltung nur bedingt etwas.